1. Was nur ein Mann kann 01


    Datum: 10.03.2020, Kategorien: Erotische Verbindungen,

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    Christine senkte die Stimme und beugte sich zu ihrem Gesprächspartner herüber. Thomas kam ihr entgegen, sodass sich ihre Nasen beinahe berührten. Sie waren Arbeitskollegen, sie die Teamleiterin, er ihr Mitarbeiter. Sie kannten sich seit vielen Jahren, verstanden sich gut und waren per du. Sich privat zu treffen, hatte nie auf ihrer Agenda gestanden. Thomas hatte sich verwundert gezeigt, als Christine ihn eingeladen hatte, nach der Arbeit noch auf einen Kaffee mitzukommen. Von Neugierde getrieben hatte er das Angebot angenommen und nun wartete er gespannt auf die wichtige Nachricht, die Christine ihm überbringen wollte.
    
    Christine sah sich im Café nach links und rechts um und flüsterte: „Ich bin lesbisch."
    
    „Oh gut ... Ich dachte schon, du willst mich verführen", erklärte Thomas gewitzt.
    
    Ein finsterer Blick traf ihn mitten ins Leben. Auch wenn sie sich bei der Arbeit gut verstanden, war ihr Privatleben mehr oder weniger tabu gewesen. Es hatte Gerüchte gegeben, ob Christine auf Frauen stand, doch bestätigt hatte sich das nie. Sie hatte private Informationen über sich zurückgehalten und so waren die Spekulationen unter den Mitarbeitern geblieben.
    
    „OK, ist doch gut, oder?"
    
    Christine blickte ihn scharf an. „Das darfst du auch gerne für dich behalten. Das muss bei der Arbeit nicht die Runde machen."
    
    „Ja, kein Problem. Aber warum hast du es mir erzählt?"
    
    Christine sah sich erneut um und sammelte sich. „Meine Freundin und ich sind ...
    ... jetzt seit 12 Jahren zusammen. Kerstin heißt sie."
    
    „OK."
    
    „Ich stand schon immer auf Frauen. Mit Männern konnte ich noch nie etwas anfangen."
    
    Thomas schaute bescheiden drein, nahm die Äußerung aber nicht persönlich.
    
    „Kerstin hatte vor mir einige Beziehungen zu Frauen, genauso wie ich."
    
    „Und wo ist jetzt das Problem?"
    
    Christine sah sich erneut um. „Das Problem ist, dass meine Freundin mir zuletzt gebeichtet hat, dass sie unbedingt einmal Sex mit einem Mann haben möchte."
    
    „Was?", platzte es aus Thomas vor Überraschung heraus.
    
    „Leise!", zischte Christine mit strengem Blick.
    
    „Aber warum?"
    
    Seine Kollegin zuckte die Achseln. „Sie hatte noch nie etwas mit einem Mann. Ich auch nicht und ich hatte angenommen, dass sich das bis zu unserem Ableben auch nicht ändern wird."
    
    „Wird sie denn bald ...?"
    
    „Quatsch, sie ist kerngesund. Sie ist sich auch sicher, den Rest ihres Lebens mit mir verbringen zu wollen. Aber bevor sie zu alt dafür wird, möchte sie gerne die aus meiner Sicht überflüssige Bekanntschaft zu einem Mann gemacht haben."
    
    „Und das passt dir nicht."
    
    „Natürlich nicht. Erkläre mir doch mal, warum sie jetzt auf einmal einen Typen haben muss? Würdest du auf die Idee kommen, spontan mit einem Schwulen zu poppen?"
    
    „Auf keinen Fall", war sich Thomas sicher.
    
    „Na also ... Und jetzt stehe ich vor dem Problem, dass ich Kerstin einen Typen für eine Nacht besorgen muss."
    
    „Hm ... Und sie lässt sich das nicht ausreden?"
    
    „Nein."
    
    „OK, aber ...
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