Liebe und Hiebe 05
Datum: 27.11.2018,
Kategorien:
Fetisch
... Ziel nicht erreicht.
Wie darf ich das verstehen?
Sie will doch weitertanzen. Sie akzeptiert die Niederlage nicht. Wahrscheinlich wird sie hinterher sogar sagen, dass nur dieser dumme und unnötige Cut sie daran gehindert habe, mich zu bezwingen. Dass sie weitermachen wollte und der Kampf gegen ihren Willen abgebrochen wurde. Das kann ich nicht ausstehen. Nix da, ich will meine Gegnerin immer brechen. Ich will ihr das Selbstbewusstsein, nein, ich will ihr das Bewusstsein nehmen. Jedes Mal, wenn sie mich künftig im Gym sieht, soll diese Unsicherheit an ihr nagen: Wie ist es genau passiert? Warum habe ich es nicht kommen sehen? Was war in den Sekunden oder gar Minuten, in denen ich weggetreten war? Und sie wird immer wissen: Das ist die Frau, die mich umgehauen hat. Die war besser. Da gibt es keine Ausreden...
Also nur der Knockout zählt?
Wenn schon kein Knockout, dann wenigstens eine klare Aufgabe. Ihren Willen, weiter gegen mich zu kämpfen, muss ich ihr nehmen. Wenn sie selbst signalisiert, dass sie nicht mehr kann, dass sie am Ende ist, dann bin ich auch zufrieden.
Das, was sie da so beschreiben, würde man wohl als Herz einer Kämpferin bezeichnen . Sie erzählten aber gerade von den Eindrücken, der Sinnlichkeit des Rings. Machen Sie da bitte noch ein bisschen weiter.
Der Klang des Kampfes ist eine regelrechte Kakophonie. Das Poltern der tanzenden Füße auf den Brettern des Ringbodens mischt sich mit dumpfem Patschen, wenn behandschuhte Fäuste ihr Ziel finden. ...
... Füße knallen wie Peitschenhiebe auf Oberschenkel. Unterdrückte Seufzer wollen die Schmerzen nicht eingestehen, gepresster Atem begleitet die Anstrengung im Clinch und oft begleitet zorniges Stöhnen die wuchtigen Attacken. Wenn es in der Halle so einsam ist wie an diesem Abend, dann hört man sogar, wie hervorschnellende Füße und Fäuste die Luft zischend durchschneiden, wenn ein Angriff ins Leere geht. Das alles zusammen zeugt von totaler Hingabe an das eine Ziel: Siegreich aus dieser Auseinandersetzung hervorzugehen, die Gegnerin umzuhauen. Wenn all diese Eindrücke sich dann auch noch mit dem Gejohle einer anfeuernden Zuschauerschar vermischen...
Gute Güte, ich glaube, ich werde gerade vom bloßen Zuhören heiß. Aber zurück zum Kampf.
Stimmt. Wo waren wir? Ach ja, ich hatte ja eben erzählt, wie Dr. Faust mit Tanja offensichtlich spielte. Die war einfach zu angeschlagen. Es gibt so einen Moment, in dem einem dämmert, wie der Kampf ausgehen wird. Man wird ratlos. Man hat all seinen Kampfeswillen, seine Techniken, seine Kraft in die Waagschale geworfen und muss langsam erkennen, dass es diesmal wohl nicht reichen wird.
Was genau geht angesichts einer drohenden Niederlage in einem vor?
Das ist schwer zu erklären. Oder aber im Grunde ganz einfach: Man will es nicht wahrhaben. Schließlich ist man mit dem festen Vorsatz zu siegen in den Ring gestiegen. Sonst brauchte man ja gar nicht zu beginnen... Tanja war in den Ring gestiegen, um Dr. Faust eine Lektion zu erteilen. Dass ...