1. Das zweite Leben der Inge 10


    Datum: 20.04.2020, Kategorien: BDSM

    ... auf die Krone einer niedrigen Begrenzungsmauer geflüchtet, wo er von der kläffenden Bestie gestellt worden war. Die Hundehalterinnen kamen durch die Finsternis langsam näher geschlendert. Erst nach einer Minute ließ der Hund ab und gesellte sich zu seinen Frauchen. Auf eine Entschuldigung wartete der Angegriffene vergeblich.
    
    An diesem Abend war die Nacht besonders dunkel, denn der Himmel war sternenklar. Es gab keine Wolken, die das rosige Licht der Stadt zurückwerfen konnten.
    
    Die Schlampe tastete sich ängstlich voran. Immer wieder trat sie auf ein Steinchen oder einen Zweig. Der gnädige Herr hielt an und klinkte bei ihr vorschriftsmäßig die Hundeleine ein. Nun musste sie in kurzem Abstand folgen und dem Gnädigen vertrauen, dass er sie auf sicherem Pfad führte. Mehr als einmal rempelte sie ihr Herrchen von hinten an.
    
    Nach einigen Metern verließ der Weg den Hain und führte am Rand einer weitläufigen Wiese den Hügel hinauf. Hier war er asphaltiert, was die Füße der Schlampe schonte. Sie entspannte sich und blickte hinauf in den funkelnden Sternenhimmel. Allmählich gewöhnten sich ihre Augen an die Dunkelheit und sie versuchte eine Gruppe von Sternen zu fixieren. Der Anblick der ungeheuren Weite überwältigte sie nach den Wochen der Gefangenschaft.
    
    Der gnädige Herr steuerte eine Parkbank an und ließ sich darauf nieder. An der kurzen Leine geführt, stand die Schlampe vor ihm. Mit einem Ruck an der Leine bedeutete ihr der Gnädige, sich auf den Boden zu knien. Sie ...
    ... fürchtete den Dreck. Dann überwand sie ihre Scheu, kniete sich hin und setzte sich auf ihre schmutzigen Fersen. Der Verschluss der Hundeleine klackerte leise am Halsband. Der gnädige Herr zog so lange an der Leine, bis sie den Kopf an seinen Oberschenkel lehnte. Dann griff er in ihre Haare und streichelte den Hinterkopf.
    
    Ein wohliges Kribbeln durchströmte sie, ausgehend von seinen zärtlichen Berührungen, den Rücken hinunter durch ihren Schoß bis in die Zehenspitzen. Sie hätte ewig so sitzen können, hingegeben in die sanfte Berührung der fremden Hand, von der Kühle der Nacht gestreichelt, die Erde unter sich und die Sterne zählend. Der gnädige Herr spürte das Schnurren seines Kätzchens und fuhr in ruhiger Bewegung fort, den Hinterkopf zu kraulen.
    
    Herrchen entschied, dass es weiterging. Er stand auf und zog an der Leine. Unter Schmerzen entfaltete die Schlampe ihre Hinterläufe und wuchtete sich hoch. Der Weg führte durch finsteres Gesträuch den Hügel hinauf, trat wieder ins Freie und tangierte den Wachturm.
    
    Das mittelalterlich anmutende Bauwerk war in Wirklichkeit nie Wachturm gewesen. Erst im neunzehnten Jahrhundert errichtet, diente er seit seiner Erbauung als Aussichtsturm auf dem östlichen Hügel oberhalb der Stadt. Bei seiner Renovierung nach dem Kriege hatte man das hölzerne Innenleben entfernt und durch eine Stahlbeton-Wendeltreppe ersetzt. Die Schlampe tapste hinter ihrem Herrn die Treppe hinauf.
    
    Auf der Zinnen-umsäumten Plattform angekommen, öffnete sich der Blick ...
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