Besserungsanstalt 02 - Die Stube
Datum: 23.04.2020,
Kategorien:
Schwule
... besonders für den Rosettenjodler hier. Wehe ich erwische einen bei der Selbstbefleckung. Hier sind die Handfesseln mit der Kette. Erwin, du bekommst den Schlüssel. Sorg dafür, dass er gut verschlossen ist. Ich kontrolliere das." Mahrzahn ließ ein Gewirr von Lederbändern, Ketten und Schlössern auf den Boden scheppern. „In fünfzehn Minuten ist Licht aus. Ihr solltet euch beeilen."
Unter den Burschen brach Hektik aus. Alle liefen über den Hof zum Waschhaus. Nur die Schwuchtel humpelte mit schmerzenden Knien hinterher. Kurz darauf kamen sie zurück. Erwin trieb die Schwuchtel mit Schubsern und Kopfklatschern vor sich her.
Sobald die Schwuchtel das lange Nachthemd trug, musste sie sich aufs Bett legen. Erwin schloss die Ketten am vorderen Bettpfosten an. Die ledernen Handfesseln wurden um die Gelenke fest verschlossen. Damit war es der Schwuchtel unmöglich, sich selbst zwischen die Beine zu greifen.
Sie kuschelte sich aufs Kopfkissen und versuchte mit den Füßen die Bettdecke zu ordnen.
Immerhin hatte sie eine Kleinigkeit fressen können, sodass ihr Magen nicht mehr rumorte. Im Waschhaus hatte sie aus dem Hahn gesoffen wie ein Pferd. Hoffentlich musste sie nicht noch pissen heute Nacht. Auf der Stube stand ein emaillierter Nachttopf mit Deckel für solche Fälle. Einige Burschen nutzten den in der Nacht. Sie würde ihn morgen leeren müssen -- ganz klar eine Aufgabe für das Nutzvieh.
Ohnehin grauste ihr vor dem Waschen. Auf dem Zimmer standen zwei Waschkrüge und eine ...
... Schüssel. Das musste für die ganze Horde reichen. Und jetzt sollte die Schwuchtel alle Kerle waschen. Das musste in einem Chaos enden. Können die Burschen sich denn nicht selbst waschen? Muss das denn sein?
Der Bengel war fertig, konnte aber trotzdem nicht einschlafen. Besonders die Schmerzen an der Rosette beunruhigten ihn. Es drückte ihn, als stecke ein Kantholz im Arsch. Hoffentlich bedeutete das nichts Schlimmes.
Auf dem linken Schenkel spürte er einen ständigen Druck. Das kam wohl von einem der Tritte, die er sich unter der Dusche eingefangen hatte. Da war bestimmt ein großer blauer Fleck, den er noch nicht begutachten konnte. Ständig hatten sie ihn gequält und tyrannisiert.
Das Ohr pikste. Die Ohrmuschel musste von Mahrzahns Behandlung einen Fingerbreit größer geworden sein. Während er nach dem Ohr tastete, spürte er Piksen in den Fingern. Die Hiebe mit dem dünnen Rohrstock waren bis auf die Knochen durchgegangen.
In der Stube war es dunkel - stockdunkel. Hier draußen um die Anstalt herum gab es keine Straßenlaternen. In der kleinen Ecke des Fensters, die er von seinem Bett aus sehen konnte, funkelten einige Sterne hell wie Brillanten.
Jetzt war es also geschehen. Jetzt hatten sie ihn enttarnt. Dem Bengel kamen die Tränen. Er wusste, was sie mit Solchen machen, wie ihm -- oder besser, er ahnte es. Immer wieder versichern sich alle, dass sie keine Schwuchtel sind. Und jetzt haben sie die Schwuchtel gefunden. Er fand den Namen so schrecklich, und doch war es ...