Besserungsanstalt 02 - Die Stube
Datum: 23.04.2020,
Kategorien:
Schwule
... wahr.
Ständig hatte er von den nackten Burschen geträumt, die er hier täglich zu Gesicht bekam. Er hoffte so sher, Einer, nur Einer würde ihn mal an sich ran lassen. Es war so vergebens. Doch morgen sollte er die Chance bekommen, sie alle anzufassen, beim Waschen. Das konnte unmöglich wahr sein.
Das alles hier war eine schreckliche Fälschung, ein Albtraum, nichts davon konnte wahr sein. Und doch spürte er die Prügel noch in jedem Knochen.
Morgen sollte er sie waschen. Er fürchtete sich mehr, als er sich freute. Jeder falsche Handgriff, jede ungeschickte Bemerkung konnte eine Katastrophe auslösen. Für Schwuchteln haben sie hier doch nur eines übrig: Schläge und nochmals Schläge. Er schluchzte.
„Ej, Ruhe da unten. Ich will schlafen", maulte Matze von oben.
Besser er vergaß das alles, wenigstens bis morgen Früh. Er wollte sich in seine Träume flüchten. Aber wie sollte das gehen, mit angeketteten Händen? Er drehte sich auf den Bauch und presste die Hüfte fest gegen die Matratze. Jetzt ganz vorsichtig, dass nur Matze nichts merkt.
Er streckte den Po nach oben und versuchte mit unendlich langsamen Stößen die Matratze zu ficken. Wie ein Idiot kam er sich vor, aber seit soviel Tagen hatte sich Druck aufgebaut. Und er brauchte diese Droge dringend zum Einschlafen, um morgen den harten Tag zu überstehen. Erwin und sein Rudel würden ihn schon vor dem Frühstück scheuchen.
„Ej, hör auf zu schaukeln!"
* * *
Mit schweren Träumen sank er in Schlaf. Horden von ...
... Burschen verfolgten ihn, lachten ihn aus, traten nach ihm. Er versuchte zu fliehen, hing aber fest. Wie ein erlegtes Wild baumelte er von der einem Haken.
Ein riesiger Vogel kreiste über ihm. Man konnte sein Krächzen und Röcheln hören. Er spürte die Gewalt der Schwingen, hörte den sich nähernden Flügelschlag. Er riss die Hand über den Kopf, um sich zu schützen, und kniff die Augen zusammen. Das Flattern wurde stärker, lauter, bedrohlicher. Wild strampelte er mit den Beinen, um den Boden zu erreichen und davonzulaufen -- vergeblich.
Etwas kitzelte ihn an der Nase, dann auf dem Augenlid, am Ohr. Blut, überall Blut. Er musste geschlagen sein, Beute des gemeinen Greifs, der aus den Lüften herabgestürzt war und seine Klauen in ihn geschlagen hatte. Mit den Fingern tastete er in den Haaren nach einer Wunde. Doch alles, was er fand, war Blut, klebriges, schleimiges Blut.
Mit einem Japser erwachte er, schreckte auf -- und wurde jäh von den Ketten zurückgeworfen. Alles klebte. Woher kam das Blut? War Matze verletzt. Die Nacht war schwarz wie Tinte. Im Sternenschein erkannte er kaum die Umrisse des Fensters. In der Ecke mit den anderen Stockbetten schnarchten sich zwei Burschen gegenseitig an.
Das Blut war sogar in seinem Maul. Von der Wange ran es ihm herein. Es troff auf die Zunge. Er leckte. Dann ging ihm ein Licht auf. Er fuhr hoch und stieß sich den Kopf am Gitter des Oberbetts. Getroffen zog er die Rübe wieder ein.
Irgendeine Sau hatte ihn vollgewichst, während er ...