Sophie, Gregor und ich
Datum: 02.05.2020,
Kategorien:
Sonstige,
... die Kamera, "Servus ihr beiden, bis später, ich freu mich". Wir trennten die Verbindung.
Ich klappte das Notebook zu und lehnte mich zurück. Nachdem ich einige Male tief durchgeatmet hatte, schloss ich die Augen, "Anna, Anna, was machst du da eigentlich? Das hätte ich gestern noch nicht von dir erwartet. Aber es fühlt sich irgendwie gut an. Ein wenig falsch, komplett ungewohnt, völliges Neuland, ziemlich schmutzig aber unglaublich gut." Ich öffnete wieder die Augen und versuchte meine Gedanken zu sortieren. Es ging nicht. Irgendwie hatte ich das Gefühl, als hätte ich ein erstes Date vor mir, "Anna, es ist ein erstes Date, nimm es einfach als solches an.".
Ein erstes Date also. Frage Nummer 1, was anziehen? Zu früh Anna, das kommt erst später, zuerst einmal gemütlich entspannen, also ab in die Badewanne, nein, vorher ein wenig Körperpflege, überschüssige Körperhaare gehören weg, nein, das ist besser nach der Wanne, also doch zuerst Baden. Obwohl ich erst geduscht hatte, ließ ich mir Badewasser ein. Ein bisschen entspannender Badezusatz dazu, "Anna, du gönnst dir zuerst einmal einen Wellnesstag zuhause", also ab in die warme Wanne. Ich ließ mich in die warme Wanne gleiten. Ich schloss die Augen und streichelte meinen Körper, ich fühlte mich einfach unglaublich gut. Während ich meinen Gedanken nachhing, sagte ich zu mir selbst, "Anna, du bist jetzt wie Neil Armstrong oder Roald Amundsen", ich musste schmunzeln und vollendete indem ich es laut aussprach, "bereit ...
... komplettes Neuland zu betreten".
Als ich fertig gebadet hatte, ließ ich den Nassrasierer von meinen Zehen bis über die Ohren über meinen Körper wüten, drei mal. Obwohl ich mir dachte, nein, obwohl ich es wusste, "Anna, heute wird nichts passieren, das ist so absurd, was gerade abläuft, es wird nichts passieren, zu 99,9% einfach nichts, außer entspannt abendessen und plaudern (vielleicht sogar ein wenig schmutzig über Wünsche und/oder Erwartungen) wird nichts passieren, da bist du zu feig dazu, ich kenne dich, und das seit bereits fast 28 Jahren.". Ich musste immer wieder über mich selbst schmunzeln, aber es tat mir einfach gut, es war einfach gut dieses kribbeln zu spüren, diese Aufregung, diese Verlangen hübsch zu sein, gut hinüber zu kommen, dieses Verlangen, sich auch selbst über alle Maßen zu mögen, begehrenswert zu fühlen, einfach ein erstes Date zu haben.
Ich hatte diese Gefühle viel zu lange vermisst.
Als ich den Körperhaarkahlschlag beendet hatte, ging ich eingecremt, wohlduftend, euphorisch und nackt ins Schlafzimmer. Ich öffnete meinen Kleiderschrank und begann ein Stück nach dem anderen zu probieren. Die Stücke, die ich wieder auszog, warf ich auf mein Bett. Innerhalb einer halben Stunde lag der Inhalt meines gesamten Kleiderschrankes auf dem Bett. Ich ließ mich nackt auf das gesamte Gewand auf meinem Bett fallen, schloss die Augen und versuchte das Gefühl dieses Momentes fest zu halten, "Anna, wenn du wieder einmal nicht gut drauf bist, denkst du genau an diesen ...