Sophie, Gregor und ich
Datum: 02.05.2020,
Kategorien:
Sonstige,
... Moment, einfach diese Sekunden oder Minuten, einfach dieses Gefühl ... zu leben.".
Ich weiß nicht, wie viel Zeit vergangen war, bis ich wieder aufstand und ich mich anzog. Ein schmaler weißer Spitzen -BH, den dazu passenden weißen Spitzen-String, die engste blaue Jean, ein kleines weißes Top und darüber eine halb durchsichtige weiße, einfache Bluse, dazu die halbhohen, schwarzen Sandaletten. Ich betrachtete mich im Spiegel, ich fand mich schön und fühlte mich wohl, auch dieses Gefühl hatte ich viel zu lange vermisst.
Ich war fertig auszugehen und sah auf die Uhr, 13.10 Uhr, noch vier Stunden bis ich los musste, ich lachte herzhaft über mich selbst.
Ich räumte notdürftig meinen Kleiderschrank ein und machte, da es durch den ungetrübten Sonnenschein wirklich angenehm warm war, einen ausgedehnten Spaziergang. Im Park setzte ich mich in die Sonne und beobachtete die Menschen. Die alte Frau mit ihrem Dackel, die 3 jungen Familien, deren Kinder Fußball spielten und das Pärchen, das ungehemmt auf der Nebenbank knutschte. Als ich die beiden beobachtete, begann es wieder in mir zu kribbeln, ich hatte ein erstes Date. Gut, es würde schwierig werden, davon zu erzählen. "Nein, nicht mit einem Mann, mit einem Pärchen, das doch um einiges älter ist. Wo wir uns kennengelernt haben? Ich habe auf ihre Anzeige geantwortet, weil sie jemanden zum ficken gesucht haben. Ach ja, sie stehen vor allem auf S/M.". Hmm, könnte schwierig werden.
Ich machte mich wieder auf den Heimweg. Als ...
... ich wieder zuhause war ging ich noch zu Gianni. "Hallo Gianni, ein Espresso bitte.". Gianni zog eine Augenbraue in die Höhe, "Signorina Anna, heute so hubsch? Hast du eine Date?". Da war also erstmals die Frage. Ich schüttelte den Kopf, "ich bin bei Freunden zum Abendessen eingeladen. Könntest du mir auch eine Flasche guten Chianti geben, dann habe ich etwas als Mitbringsel.". Es fühlte sich nicht gelogen an, was ich ihm sagte. Ich hatte tatsächlich irgendwie das Gefühl, gute Freunde zu besuchen, obwohl ich vor 24 Stunden noch nicht einmal von ihrer Existenz wusste.
Nachdem ich ausgetrunken und bezahlt hatte und mit der Flasche Chianti wieder in der Wohnung war, war es fast schon Zeit aufzubrechen. Ich nahm mir noch eine dünne Sommerjacke, steckte den Autoschlüssel in meine Handtasche und ging zum Auto. Beim Auto angelangt schnaufte ich kurz durch, Rückzieher? Nein, Anna, das ziehst du jetzt durch. Ich setzte mich ins Auto. Ich dachte, "Ein kleiner Schritt für die Menschheit, ein großer Schritt für dich, Anna" und fuhr los.
*Ich war noch nie mit so einem kribbeligen Gefühl die Südausfahrt von Wien hinausgefahren. Ich fuhr bei Baden von der Südautobahn ab und folgte dem Weg, den Maps mir vorschlug. Der Weg führte mich halb durch Baden durch und Richtung Helenental wieder hinaus. 5 Minuten vor 18.00, "Sie haben ihr Ziel erreicht", ich bog rechts in eine Einfahrt und parkte mein Auto neben einem dort stehenden Alfa Stelvio. Ich sah mich um, Sophie und Gregor hatten von ihrem ...