1. Zum Springen braucht man Mut 06


    Datum: 05.05.2020, Kategorien: BDSM

    ... Grunde jemand war, den sie gar nicht kannte. Sie hatte sich in einen fröhlichen, aufgeweckten, witzigen und auch absolut attraktiven Kommilitonen namens Lukas verliebt. Der mit dem Funkeln in den Augen und den so weiblich erscheinenden Grübchen beim Lächeln. Der Lukas, der sich mit einem gesunden Selbstbewusstsein durchsetzen konnte und auch der, der gut kochen konnte. Vor allem aber war Lukas derjenige, der sie akzeptierte, wenn sie mal eine ihrer Macken zeigte. Der ihr Halt gab, wenn sie mal nicht konnte. Der sie bestärkte, wenn sie ein Ziel verfolgte und der auch einfach mal den Mund hielt, wenn es nichts zu sagen gab. Dazu war er ein aufmerksamer Liebhaber, der ihr immer Zeit gegeben hatte, auf Touren zu kommen, und der bei ihrer Zweisamkeit sich nicht zu schade dafür gewesen war, sie mit Penis, Fingern, Lippen und Zunge zu verwöhnen, wie sie es sich wünschte. Umgekehrt hatte er zweifelsfrei genossen, wenn sie ihn geritten hatte, wenn sie auf allen Vieren vor ihm eine verlockende Beute gewesen war oder wenn sie einfach in liebevoller Umarmung unter der warmen Decke wortwörtlichen Kuschelsex gehabt hatten. Kurzum, Lukas war in ihren Augen perfekt. Der Mann ihres Lebens, der ihr gewiss in zwei, drei Jahren einen Heiratsantrag machen würde. Zwei Kinder (oder drei?), ein Haus und ein Garten. Selbstgezogene Tomaten und Gurken, wäre das nicht was? Dafür war Lukas der Richtige.
    
    Aber der Mann zwischen ihren Beinen war ein devoter Mensch, der Lust daraus zog, sich ...
    ... auszuliefern, zu dienen, auf heftige Art und Weise gedemütigt zu werden und vielleicht sogar Schmerzen zu erleiden. Das war das Eine. Jasmin fragte sich, ob sie Lukas das, was er wollte, überhaupt so geben konnte, wie er es zu brauchen schien. Das Andere war, dass Lukas ihr all das vorenthalten hatte. Er hatte ihr nicht vertraut. Ja, jetzt, wo er erwischt worden war, hatte er ihr alles erzählt. Aber hätte er das auch getan, wenn sie ihn nicht konfrontiert hätte?
    
    Diese und ähnliche Gedanken fuhren Jasmin durch den Kopf. Irgendwann stand Lukas auf, bot ihr einen weiteren Tee an, aber sie lehnte ab. "Ich brauch ein wenig frische Luft", sagte sie dann. "Ich gehe eine Runde raus und komm gleich wieder", sagte sie leise. Sofort kroch Unsicherheit und Angst auf Lukas' Gesicht, aber Jasmin wusste nicht, was sie dagegen tun konnte - und außerdem musste er da nun auch schlicht durch. Das alles hier war ja nicht ihre Schuld.
    
    Entschlossen schob sie also ihr schlechtes Gewissen zur Seite. Sie drehte exakt eine Runde um den Häuserblock, dann waren ihr alles klar. Als sie die Türklingel betätigte, dauerte es keine zwei Sekunden bis der Türöffner erklang und sie aus der mittlerweilen recht kühlen Dunkelheit in den warmen Flur einließ. Oben angekommen, nahm sie ihren Freund an die Hand und zog ihn ins Wohnzimmer. Sie stellte sich ihm direkt gegenüber. Er schien etwas sagen zu wollen, aber sie hob die Hand und legte ihren Zeigefinger sanft an seine weichen Lippen.
    
    "Mir sind draußen zwei Dinge ...
«1...3456»