Nach dem Rausch
Datum: 08.05.2020,
Kategorien:
Inzest / Tabu
... letzte Nacht gemacht? Dass es nicht mehr Nacht sein könnte, sagen ihr die wenigen Helligkeitspunkte, die ihre Pupillen durch die geschlossenen Lieder aufnehmen. Entweder sind alle Lampen an, oder es ist schon Tag.
Sie drückt ihre Lieder zusammen, um den Schwindel und den pulsierenden Schmerz zu verdrängen, nur mit mäßigem Erfolg. Es kostet ihr unendlich viel Energie, beides ein wenig zum Verschwinden zu bringen. Mehr als einige Minuten versucht sie klar im Kopf zu werden, zu mindestens fühlt es sich so an. Die Klarheit kommt nur in winzigen Stückchen in ihre Gedanken zurück. Sie ahnt, dass der letzte Abend mit zu viel Alkohol geendet hat. Doch warum, kann sie noch nicht mit Gewissheit sagen. Alles in ihr ist noch so schwammig. Doch drängt sich das unbestimmte Gefühl auf, dass mehr passiert sein wird, als nur ein Absacker in einer Bar. Schon lange nicht mehr hatte sie es so intensiv gehabt. Die Blackouts nach solchen Nächten waren früher viel häufiger, doch in letzter Zeit hatte sie sich doch im Griff. Was war nur los gewesen? Alles schwebt noch unter dem großen Nebel, der sich über ihre Gedanken gelegt hat.
Schwer atmend verdrängt sie den Schmerz. Mit jedem Atemzug verringert er sich, bringt Erleichterung, aber der Schwindel bleibt und bleibt. Alles dreht sich um sie. Auch die Dunkelheit, welche sich um die Bilder der nahen Vergangenheit gelegt hat, lässt sich so nicht vertreiben. Gut tut es ihr trotzdem. Zögerlich versucht sie ihre Augen zu öffnen. Noch weiß sie ...
... nicht, wo sie ist und was sie hier machte. Doch die Neugier hat sie erfasst und will es herausfinden. Schwer fällt es ihr, auch nur einen winzigen Spalt Licht auf ihre Augen fallen zu lassen. Kaum trifft ein Strahl durch ihre Iris, ist der Schmerz wieder da. Mehrere Anläufe braucht sie, bis sie wenigstens etwas ihrer Umgebung wahrnehmen kann.
Der helle Stoff eines Sofas fällt auf ihre Pupille. Ihr Geist schließt aus diesen wenigen Photonen, dass sie diesen kennt. Sie scheint auf ihrer eigenen Couch zu liegen. Für ein Sitzen spürt sie ihren Körper nicht in der richtigen Position. Beruhigung macht sich breit. Sie ist zu Hause. Nichts wäre schlimmer, bei irgendjemanden zu erwachen und nicht zu wissen, wo man wäre. Langsam schwindet unter dieser Erkenntnis ihre Aufregung, welche sie spürbar erfasst hält. Mit diesem Schwinden verhallt auch irgendwie ihr pulsierender Kopfschmerz. Wenigsten weiß sie nun, wo sie ist, das ist ja zu Anfangs schon mal ein großer Vorteil.
Ein heftiger, stechender Schmerz fährt erneut durch ihren Kopf, als sie ihre Augen noch weiter öffnet. Die eindringende Helligkeit ist heute nichts für sie. Instinktiv schließt sie sie erst einmal wieder, um sie dann doch wieder äußerst vorsichtig zu öffnen. Nach und nach gewöhnen sich ihr Kopf und ihre Augen an das grelle Licht und den dazugehörigen Schmerz. Noch immer dreht sich irgendwie alles um sie herum. Sie kennt das, und dass es ihr der Restalkohol nur vortäuscht, doch fühlt es sich viel realer an, als dass sie ...