Zum Springen braucht man Mut 08
Datum: 30.11.2018,
Kategorien:
BDSM
... die das Fehlen von Verantwortung und Entscheidungsgewalt ihm verlieh. Er war damit zufrieden, seiner Erschöpfung Platz einzuräumen und einfach nur zu sein. Die wunde Haut an seinen Handgelenken und das nun ferne, aber immer noch vorhandene Pochen seines Sklavengehänges hielten ihn unten.
Jasmin allerdings ließ die Ereignisse nüchtern vor ihrem geistigen Auge Revue passieren. Sie analysierte das Geschehene, vermerkte Lukas' Verhalten in ihrem mentalen Tagebuch und gönnte sich irgendwann den Luxus, über die Konsequenzen dieses Abends nachzudenken. Dieser Abend hatte ein Buch aufgeschlagen, das so spannend war, dass sie es nicht wieder zuzuschlagen vermochte. "Zuschlagen" war auch genau das Stichwort, das sie nun beschäftigte: Was sie Lukas heute angetan hatte, war jenseits jeder Norm, die sie kannte. Überhaupt, was er getan hatte, spottete allem, was sie über Anstand und Normalität gelernt hatte. Gewiss hatte der Umstand, dass er sie verraten hatte und ihr Vertrauen missbraucht hatte zu der Härte beigetragen, die sie heute gezeigt hatte?
Nein, das war nicht so. Jasmin erkannte plötzlich, dass sie Lukas tatsächlich keinen Vorwurf daraus machte, dass er hinter ihrem Rücken seiner Neigung nachgegangen war. In demselben Atemzug wurde ihr klar, dass sie ihm die Schmerzen zugefügt hatte, weil es ihr Spaß gemacht hatte. Sie hatte die Macht genossen, die Lukas' Unterwerfung ihr gegeben hatte, und mit Hilfe dieser neuen Macht seine Zerstörung eingeleitet. Wie weit hätte sie noch ...
... gehen können?
Unwillkürlich fiel ihr Blick auf den verwuschelten Haarschopf zwischen ihren Beinen. Sie musste grinsen. Von ihrer Sofaperspektive aus konnte sie einen Knubbel sehen, der vollständig von einer Decke umhüllt war und aus dem ein hübsches Köpfchen ragte. Ihr Freund war wortwörtlich zu einer Art Ding degradiert worden, über das sie verfügen konnte. Oder nicht? Prüfend ließ sie ihre Finger das Kraulen beenden und packte stattdessen sanft, aber bestimmt zu. Sofort spürte sie, wie sich der Körper unter ihr versteifte - aber sich nicht widersetzte. Ohne Kraft aufzuwenden, drehte sie ihre Hand und Lukas drehte sich schweigend mit. Die Decke verrutschte und sie registrierte die Gänsehaut, die die Zimmerluft auf seinem Rücken hinterließ. Sanft dirigierte sie seinen Mund an ihre Scham.
"Nur küssen, mein Liebster. Küssen und ganz sanft außen lecken. Ich will mich wohlfühlen, keinen Höhepunkt."
Lukas folgte einfach. Er gab keine Widerworte. Von sich aus nahm er die Arme auf den Rücken und legte seine gepflegten Hände an die Ellenbogen, machte seine knieende Haltung von ganz allein zu einer unbequemen. Jasmin nahm das sehr wohl zur Kenntnis, aber sie reagierte nicht darauf. Sie überließ sich nun ihrerseits dem wohligen Gefühl, das eine weiche und warme, kundige Zunge auf bereits sensiblen Schamlippen auslöste. Die kurzen Unterbrechungen, die Lukas benötigte, um sein Gewicht hin und wieder zu verlagern und seine Lage halbwegs erträglich zu gestalten, gönnte sie ihm. ...