1. Toy 6


    Datum: 12.05.2020, Kategorien: Hardcore,

    ... brachte. Dann schaute sie zu Jan. Der machte ein betretenes Gesicht und formte ein „nichts“ mit dem Mund. Jessica winkte ihn mit einem Finger heran.
    
    „Gar nichts?“
    
    „Fast nichts. Sie wurde im Wrack des LKWs gefunden, stärker verletzt als alle anderen. Der LKW-Fahrer sagte aus, sie nicht zu kennen und vermutete, dass sich die Kleine vielleicht aus Neugierde in seinen Lkw verirrt habe. Er war nicht mit ihr verwandt. Auch konnte niemand gefunden werden, der die Kleine damals vermisste. So hat sie der Professor mitgenommen, in der Hoffnung, sie irgendwann zu retten oder jemanden zu finden, zu dem sie gehört.“
    
    „Wie?“
    
    „Durch Gentests. Aber ich glaube, er hat schon seit Jahren niemanden mehr getestet.“
    
    „Er muss wieder anfangen, geh raus und sag ihm, er soll jetzt wieder anfangen, am besten mit mir.“
    
    „Warum.mit dir?“
    
    „Weil sie denkt, ich wäre ihre Mutter. Da ist etwas in mir hoch gekommen, nur so ein Gefühl. Kennst du das, wenn du etwas siehst oder hörst und plötzlich ist da das Bruchstücke einer Erinnerung? Du willst es festhalten, aber du hast keine Chance. So habe ich mich gefühlt, als sie Mama sagte.“
    
    „Ich glaube nicht, dass du schon mit sechs Mutter warst.“
    
    „Blödmann. Nimm das ernst. Los raus mit dir. Monika. Jannet. Geht auch und versucht alles über den Lkw Fahrer heraus zu bekommen. Wenn es ist, wie ich vermute, werdet ihr einiges unangenehmes zu Tage fördern.“
    
    Jessica war nun alleine mit Jaqueline.
    
    „Hallo mein Liebling, hör auf so traurig zu ...
    ... sein. Ich bin jetzt da, weißt du, wie lange ich dich gesucht habe?“
    
    Sie überlegte kurz und dachte dann an ihre Mutter und stellte sich genau vor, wie sie aussah. Sie musste älter werden, damit es Jaqueline auch könnte. Schöne neue Welt war das hier, dachte sie noch, bevor Jaqueline in ihren Armen begann zu zittern.
    
    „Oma ich war nicht lieb, bestrafst du mich jetzt?“
    
    „Nein, Jaqueline Schatz, ich bin nur froh, dich wieder gefunden zu haben“, sagte sie mit zitternder Stimme, mit der sie ihr Entsetzen versuchte zu verbergen.
    
    In ihr hatte sich ein Erinnerungsfetzen aus ihrer Kindheit aufgetan. Damals war Tante Sophia, die Schwester ihrer Mutter, verschwunden, zusammen mit ihrer Tochter. Die Tante war schon immer das schwarze Schaf der Familie gewesen, war sie doch sehr jung gewesen, als sie die Tochter bekam. Jessica hatte Gerüchte davon gehört, dass sie sich Männer hingegeben hatte, für Geld. Und dann war sie von einem Tag auf die anderen weg.
    
    Unter anderem war Tante Sophia mit ein Grund, warum Jessica mit fast achtzehn noch Jungfrau war. Ihre Mutter hatte dafür gesorgt, dass ihr Bruder der einzige Mann in ihrer Nähe war und nur in der Schule das Wort Sex überhaupt in den Mund nehmen durfte.
    
    Aber es konnte doch nicht sein. Als Jan so zügig wieder da war, dachte sie noch, dass er nur zur Unterstützung käme, aber sein virtuelles Gesicht sprach Bände.
    
    „Wir sind verwandt“, stellte Jessica fest. Der Schock hatte sie wieder zu einer Version von Jessica werden lassen, ...
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