Die Schaufensterpuppe Kap. 02
Datum: 21.05.2020,
Kategorien:
Fetisch
Als ich wieder bewusst etwas wahrnahm, war die ganze Fußgängerzone von einer dünnen Schicht Schnee bedeckt und die Stadtreinigung gerade dabei, diesen wieder von der Straße zu entfernen. Doch das war nicht der Grund, warum ich aus meinem Dämmerzustand erwachte. Da war irgendetwas, was meine Aufmerksamkeit auf sich zog.
Es dauerte einen Moment, bis ich erkannte, daß es das Klopfen an der Scheibe des Schaufensters war, das mich aus meinem Dämmerzustand geholt hatte. Ich öffnete die Augen und sah Gertrud, so hieß diese Frau, wie ich inzwischen erfahren hatte, vor dem Fenster stehen. Doch sie war nicht alleine. Neben ihr stand eine nackte, haarlose Frau um deren Hüfte sie ihren Arm geschlungen hatte.
Gertrud sah mich grinsend an und deutete auf diese Frau.
Eine nackte Frau mitten im Winter? Diese Erkenntnis holte mich nun endgültig in die Realität zurück. Ich sah mir diese Frau an und erkannte, daß es eine Schaufensterpuppe war. Eine echte Schaufensterpuppe, keine Frau, die wie eine solche aussah. Sie deutete zuerst auf die Puppe und dann auf mich.
Wollte sie mich durch eine Plastikpuppe ersetzen, schoss es mir durch den Kopf. Entsetzt sah ich sie an und fragte mich, was mit mir nun passieren würde. War ich ihr zu teuer oder war es ihr lästig geworden, mich jeden Abend an die Versorgungseinheit anzuschließen? Was sollte nun mit mir passieren? Sollte ich zurück in die Agentur und kam in einen anderen Laden?
Ich spürte, wie Tränen aus meinen Augen flossen. Ich hatte ...
... mich daran gewöhnt hier in diesem Schaufenster zu sein, in meinem Schaufenster. Und ich hatte mich, obwohl ich sie ja nur morgens und abends sah, an Gertrud gewöhnt. Ich wollte nicht hier weg.
Etwas später kam Gertrud zu mir und schloss die Vorhänge des Schaufensters.
»Hallo, 463. Das wird meine neue Schaufensterpuppe«, sagte sie und stellte diese Plastikpuppe direkt vor mir ab. Diese Plastikpuppe sollte mich ersetzen? Ich fing an, zu schluchzen, so gut es eben mit einem Spidergag im Mund ging und weinte unsichtbar unter meinem Überzug.
Meine Bewegungen waren wohl kaum zu sehen, da ich sehr fest und restriktiv auf einem Stuhl gefesselt war.
»Das Ordnungsamt hat mir mitgeteilt, daß sich einige Leute über meine anstößige Deko beschwert haben und ich die ändern soll«, erzählte sie beiläufig, während sie meine Fesseln löste.
»Deshalb musst du wohl aus dem Schaufenster raus. Ich denke, darüber wird sich wohl niemand aufregen.« Sie deutete auf die Plastikpuppe, die ein langes, schwarzes Abendkleid trug und in einer Hand eine aufgerollte Peitsche hielt.
Gertrud führte mich, nachdem sie die Fesseln gelöst und mir den Knebel abgenommen hatte, aus dem Schaufenster in den Laden. Dies war tatsächlich das erste Mal, daß ich dieses Schaufenster, mein Schaufenster, verlasen habe. Und anscheinend war es auch das letzte Mal. Sie stellte mich einfach im Laden ab, so daß ich in das Schaufenster sehen konnte, wo sie diese Puppe auf meinen Stuhl setzte, der eher einer Art Thron ...