1. Das Fenster zur Lust


    Datum: 26.05.2020, Kategorien: Voyeurismus / Exhibitionismus

    Gerda und ich verließen unser Dorf für unseren all-abendlichen Spaziergang über einen kleinen Feldweg, welcher uns auf der weniger bewanderten Dorfseite an den Hopfenfeldern vorbei führte.
    
    Gerda, das war meine Briard-Dame, welche mit ihren 9 Jahren schon ein gutes Alter erreicht hatte. Früher war sie sehr verspielt gewesen und hatte ihrem Bewegungsdrang mit ausdauerndem, teils wildem Spielen nachgegeben. In den vergangenen Jahren war sie deutlich gemütlicher geworden und so verschaffte ich ihr die nötige Bewegung über ausgedehnte Spaziergänge, die mir selber auch sehr gut taten.
    
    Wir lebten in einem kleinen Dorf in der Vulkaneifel, wo es Gott sei Dank nicht so sehr von Touristen wimmelte. Hinter unserem Dorf erstreckten sich weite Hopfenfelder, die jetzt Ende Juni bereits ihre Blüte entwickelten. Hier konnten wir meistens komplett ungestört unsere Runden drehen. Die meisten Spaziergänger bevorzugten die andere Seite vom Dorf, von wo aus man einen hervorragenden Ausblick auf die Maare hatte. Dort hatte sich auch der Rundweg für die meisten anderen Hundebesitzer etabliert.
    
    Gerda und ich hingegen genossen die Ruhe auf unserer Seite vom Dorf. Wir brauchten keine befestigten Wege, wir hielten uns entlang der Hopfenfelder auf einfachen Feldwegen und schlugen uns schließlich in den Wald, wo wir uns über Trampelpfade eine große Runde zurechtgelegt hatten, welche uns anschließend wieder auf den Feldweg zurück ins Dorf führte.
    
    Unser Weg führte uns an einem einsamen Haus ...
    ... vorbei, welches bereits ein paar hundert Meter außerhalb des Dorfes lag. Alle Dorfbewohner nannten das Haus nur "das Grafen-Haus", da es bis vor Kurzem der Familie Graf gehört hatte.
    
    Familie Graf war eine ortsansässige Familie gewesen, die schon so lange ich zurückdenken konnte hier im Dorf gelebt hatte. Die Kinder waren irgendwann weggezogen und hatten studiert oder Arbeit in der Stadt gefunden, so genau wusste ich das nicht. Ich beteiligte mich nicht groß am Dorf-Tratsch. Vor ungefähr 2 Jahren hatten die Eltern dann einen tödlichen Autounfall, und seither hatte das Haus leer gestanden. Da die Kinder sich offenbar nicht dazu berufen fühlten, zurück zum beschaulichen Landleben zu finden, hatten sie versucht, das Haus zu verkaufen, womit sie sich offenkundig schwer getan hatten.
    
    Erst vor ca. 3 Monaten war wieder Leben in das Haus zurückgekehrt. Eine ganze Kolonne Handwerker war angerückt und hatte das Haus von Grund auf saniert. Alles war neu gemacht worden. Das Dach war gedämmt und neu eingedeckt worden, die Fassade war erneuert und es waren neue Fenster eingesetzt worden. Die neuen Besitzer hatten scheinbar gutes Geld in das Haus investiert, das Haus wirkte viel heller und moderner.
    
    In der vergangenen Woche wurde auch der Garten in Angriff genommen, und die alte Buchenhecke, welche das Grundstück umgab, war drastisch zurückgeschnitten worden. Gut, die Vernachlässigung der letzten 2 Jahre hatte sich bemerkbar gemacht, aber ob es eine gute Idee war, die Hecke so drastisch ...
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