1. Das Fenster zur Lust


    Datum: 26.05.2020, Kategorien: Voyeurismus / Exhibitionismus

    ... zu kürzen, wie die neuen Hauseigner es veranlasst hatten, würde sich erst noch zeigen müssen. Vorher hatte die Hecke einen ausgezeichneten Windschutz für das Haus geboten, jetzt war die Hecke auf vielleicht 1,2m heruntergeschnitten worden.
    
    Seither hatte ich auf meinen Spaziergängen quasi einen ungehinderten Blick auf das Grafen-Haus. Im Obergeschoss hatte man neue, bodentiefe Fenster einziehen lassen, welche sicherlich einen tollen Ausblick über die Hopfen-Felder erlaubten. Das Fenster ging sogar um die Hausecke herum und folgte damit dem Weg bis hin zum Waldrand. Dieser Umbau war bestimmt nicht billig gewesen, schließlich musste da die Decke für abgestützt und ein komplizierter Eck-Sturz für das Fenster eingezogen werden. Optisch war es auf jeden Fall ansprechend und die dunkel-grauen Fensterrahmen bildeten einen angenehmen Kontrast zu dem hellen Beige des Fassadenanstrichs und den breiten Naturstein-Riemchen, welche die Ecken des Hauses zierten.
    
    Ein weiteres Indiz dafür, dass die neuen Hausbesitzer gut betucht sein mussten, war der dicke Range Rover, welcher vor der Haustür stand. Ich hatte mir aus lauter Neugierde ein vergleichbares Modell auf der Land Rover Webseite zusammenkonfiguriert und festgestellt, dass man da schnell den vermuteten Kaufpreis des Grafen-Hauses mit ausstechen konnte.
    
    Bis jetzt hatte ich die neuen Besitzer noch nicht kennengelernt. Ich hatte in den vergangenen Tagen lediglich zweimal eine Frau in dem Haus gesehen, welche ich auf Mitte 30 ...
    ... schätzte. Sie war etwas mollig, und hatte glatte, schulterlange rote Haare. Ich war mir ziemlich sicher, dass es natur-rotes Haar war und kein gefärbtes.
    
    Das erste Mal hatten wir uns beide nur freundlich zugenickt. Beim nächsten Mal hatte sie mir zugezwinkert, als ich mit Gerda gerade in Richtung Wald unterwegs war. Ich hatte nichts damit anzufangen gewusst und freundlich zurück genickt, wie es halt meine Art war.
    
    Als ich schließlich mit Gerda auf dem Rückweg wieder an dem Haus vorbeikam, stand sie im Obergeschoss neben den bodentiefen Fenstern an die Wand gelehnt und beobachtete uns nur. Sie trug ein zart rosa Sommerkleid mit roten Tupfen, welches am Saum und an den Ärmeln mit Tüll abschloss. Wohlwollend nahm ich zur Kenntnis, wie schön das Kleid ihre füllige Oberweite betonte, als ich ihr im Vorbeigehen ein freundliches Nicken spendierte.
    
    Ich hoffte, ich hatte nicht all zu offensichtlich gestarrt. Sie gefiel mir, aber ich wusste absolut nichts über sie und ihre Lebensumstände. Das Bild ihres tiefen Ausschnitts hatte mich auf jeden Fall an dem Abend noch eine Weile begleitet und viel Spielraum für Kopfkino gelassen, und an jedem Abend, an dem ich seither dort vorbei spaziert war, erwachte in mir die Hoffnung, vielleicht wieder einen so tollen Anblick spendiert zu bekommen.
    
    Wir näherten uns wieder dem Grafen-Haus und mein Blick glitt suchend über die Hecke hinauf zu den großen Fenstern, hinter denen ich das Wohnzimmer vermutete. Von der Dame des Hauses war wieder ...
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