1. Mein neues Leben (6) von Bigi


    Datum: 28.05.2020, Kategorien: Medien,

    Am nächsten Morgen wachte ich mit einem heftigen Brummschädel auf. Widerstrebend schleppte ich mich ins Bad. Dort warf ich zuerst einen prüfenden Blick in den Spiegel, vor allem auf meine untere Körperhälfte. Zu meiner Überraschung stellte ich fest, dass die glatt rasierte Haut gar nicht mehr rot war und das Ganze eigentlich doch recht annehmbar aussah. Das freute mich zwar, aber viel besser fühlte ich mich dadurch trotzdem nicht. Zur Arbeit nahm ich vorsichtshalber eine Aspirin mit. Der Tag war wie angestemmt – er wollte einfach nicht vergehen. Gegen Mittag spürte ich, dass meine Regel einsetzte. Darauf hätte ich nun wirklich gut verzichten können! Ich verstehe nicht, warum wir Frauen so betraft werden.
    
    Später pflaumte mich auch noch mein Chef an, weil ich beim Einräumen der Ware in die Regale einige Mindesthaltbarkeitsdaten nicht beachtet hatte. Die standen nun zu weit im Hintergrund. Also musste ich den ganzen Kram nochmals umsortieren. Nach gefühlten 20 Stunden war endlich Feierabend. Ich beeilte mich, nach Hause zu kommen, kochte mir dort einen Tee und legte mir eine Wärmflasche auf den Bauch. Allmählich ging es mir ein
    
    wenig besser, so dass ich überlegte, ob ich zum Training gehen sollte. Der Gedanke an Gabi erleichterte mit meine Entscheidung. Bevor die dort zwei Stunden lang ungestört über mich ablästern konnte, war es mit Sicherheit besser, wenn ich selbst dabei war. Außerdem würde mir die Bewegung garantiert gut tun.
    
    Ich hatte gerade meine Sachen fürs ...
    ... Training gepackt, als mir einfiel, dass der alte Sack mich angewiesen hatte, ihm immer meine Tage zu melden, weil er diese kontrollieren wollte. Darauf hatte ich ja nun überhaupt keinen Bock! Ich überlegte lange, was ich tun sollte. Schließlich sagte ich mir, dass er es ja doch merken würde, wenn er mich zu sich bestellte. Also überwand ich mich und rief ihn an. Es meldete sich nur der AB und ich legte wieder auf. Plötzlich schoss es mir durch den Kopf, dass das doch die günstigste Lösung war! Ich drückte Wahlwiederholung, wartete auf den Piepton und sagte: „Hallo, ich bin´s, Bigi. Ich wollte nur sagen, dass ich meine Tage habe und also nicht schwanger bin.“ Schnell trennte ich die Verbindung und schaltete mein Handy aus, so dass ich jetzt Ruhe haben würde.
    
    Beim Training angekommen, war natürlich sofort Gabi mit ihrer großen Klappe zur Stelle. „Na, Braunie, wieder nüchtern? Warst ja ganz schön schicke gestern.“ Als die anderen Mädels das hörten, wollten sie alle gleich wissen, wo ich denn gewesen sei. Ich nuschelte etwas von einer Geburtstagsfeier und ging nicht weiter auf Details ein. Wir verschwanden alle in der Umkleide, und nun musste ich mich wohl oder übel ausziehen. Kurz überlegte ich noch, ob ich vielleicht eine Kabine nehmen sollte, verwarf den Gedanken aber gleich wieder. Das hätte nur zu noch mehr Getuschel und Gefrage geführt. Also runter mit den Klamotten und sich für die Kommentare wappnen. Zu meinem Erstaunen kam aber außer von Gabi gar nichts. Klar spürte ich ...
«1234...10»