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Bilder einer Ausstellung
Datum: 07.06.2020, Kategorien: Erotische Verbindungen,
... hat, als ich ihr wieder und wieder von ihr vorgeschwärmt habe, hat Annie nie ganz abgelegt. Obwohl dieser Crush gänzlich unerwidert geblieben ist, obwohl seither 15 Jahre vergangen sind, obwohl wir alle verheiratet sind und Kinder haben und obwohl Lea und ich inzwischen tatsächlich nichts als Kollegen sind, die sich gut verstehen, nennt Annie sie nach wie vor gerne „Lea-Miststück", wenn Lea es nicht hören kann. Wie ernst sie das wirklich meint, kann ich niemals mit Sicherheit sagen. Denn eigentlich verstehen sie sich gut. „Klar", sagt Annie und ich kann in ihrer Antwort nichts als reine Zustimmung finden, „macht das doch. Das ist eine gute Idee." *** Drei Wochen später brechen Lea und ich an einem sonnigen Freitagnachmittag zu einer Wanderung auf. Weil sie es bei Annies Bildern so gesehen hat, will auch Lea von sich Bildern im Freien haben. „Und außerdem, wenn wir die Bilder zu Hause machen, schaut uns Marius über die Schultern", hat Lea erklärt. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass das hilfreich ist." Ich selbst bin nicht unglücklich, dass ich den Tag mit Lea allein verbringe. Es ist schon eine Weile her, dass wir uns außerhalb der Arbeit ohne unsere Partner getroffen haben. Besonders hinterfragt habe ich das bisher nicht. Aber jetzt mit Lea im Wagen merke ich, dass es genieße. Wir nehmen Leas Wagen und sind beinahe eine Stunde unterwegs, bis wir den See erreichen. Den Wagen lassen wir stehen und setzen zum Spaziergang an. Wir wollen zunächst einmal auf ...
... die Südseite, wo wir hoffen, weniger Leute zu finden. Wir merken schnell, dass wir nicht so leicht eine ganz verlassene Ecke finden werden, wenn wir in der Nähe des Sees bleiben. Trotzdem machen wir eine erste Reihe von Bildern, als wir auf der Südseite endlich ein Waldstück erreichen, das bis ans Wasser reicht. Ich habe nur die Kamera und eine Festbrennweite eingepackt. Weniger als ein Anfänger, habe ich Angst vor der Peinlichkeit, eine volle Fototasche, die ich ohnehin nicht besitze, mit mir zu tragen, um dann schließlich nur eine Reihe mittelprächtiger Schnappschüsse liefern zu können. Trotzdem, so ausgestattet machen wir die ersten Bilder. Lea mit aufgekrempelten Jeans im Wasser. Lea, die Arme um die angewinkelten Beine geschlungen, wie auf das Wasser blickt. Lea über die Schultern in die Kamera blickend. Lea, die einen Baum umarmt. Lea im Profil, wie sie sich nachdenklich eine Strähne von der Stirn streicht, die Sonne im Gesicht, hinter ihr der ausgebreitete See. Als unsere Kreativität in Bezug auf Posen und Kamerapositionen erschöpft ist, lassen wir uns nebeneinander auf einen umgestürzten Baumstumpf fallen. Lea rückt dicht an mich heran und legt ihre Hand auf mein Bein: „Lass mal sehen, was wir bisher haben." Wir gehen auf dem Display der Kamera die bisher gemachten Bilder durch. „Ok", sagt Lea schließlich. „Die sind..." „Öde", ergänze ich. „Danke! Aber du hast recht..." „Liegt nicht an dir." „Nochmal danke." Ich lache, zögere und traue ...