1. Karibik (6)


    Datum: 15.06.2020, Kategorien: Kunst,

    ... auch nur über Sex oder so was zu sprechen, wenn es dabei nicht gerade um kleine Vögelchen geht. Das ist doch kaum noch zu ertragen. Ihr habt es doch eben gerade selbst gesehen und gehört. Wie soll man denn dabei noch ernsthafte Forschung betreiben? Stellt euch bloß einmal vor, ich würde mich mit Affen, vielleicht gar noch mit Bonobos, beschäftigen. Die würde mir doch glatt dabei eine Kapuze über den Kopf ziehen, oder mir ein Tuch vor die Augen binden. Da stelle ich mich eben manchmal ein kleines bisschen dumm an, damit ich meine Ruhe habe. Aber wenn das jetzt immer so weiter geht, dann ziehe ich mir die Hosen aus und geselle mich zu euch. Und zwar nackig!“
    
    „Na, das ist doch mal ein Wort, Hagen! Die Demmi und ich, wir würden uns jedenfalls sehr darüber freuen. Dann wäre nämlich hier bei uns auch ein wenig diese gewisse Spannung raus. Du weißt schon: ein Mann und eine Frau alleine und dann auch noch nackt. Du hast doch sowieso heute Morgen für die Freiheit abgestimmt. Das fand ich einfach stark von dir, das war humanistisch im wahrsten Sinne des Wortes. Da war ich richtig stolz auf dich!“ sagte Hannes ganz überzeugt.
    
    Ich pflichte dem Hannes bei: „Ich hätte dich abknutschen können, heute Früh nach der Abstimmung, Hagen. Soviel Mut hätte ich dir gar nicht zugetraut, weil ich immer dachte, dass du in diesen Dingen so schüchtern wärest. Bist du ja aber gar nicht. Aber die Heike hat dich doch wirklich gern. Ich glaube schon, sie liebt dich. Was machen wir da bloß?“
    
    „Was ...
    ... wir da machen?“ Hagen wirkt jetzt ganz entschlossen und bestimmt.
    
    „genau DAS machen wir!“ Und schon hat er sich sein Hemd ausgezogen.
    
    Dann folgen gleich noch seine Hose und seine Badehose, die er darunter trägt. Ich gucke natürlich ganz erstaunt und kann es gar nicht glauben.
    
    Aber Hannes dreht mir gleich den Kopf auf die andere Seite und flüstert: „Jetzt nicht hingucken, Demmi! Er muss sich doch auch erst dran gewöhnen, du weißt schon…, ach nein, du weiß ja nicht, woher solltest du das denn auch wissen?“
    
    „Eis am Stiel?“ frage ich aber doch noch und sehe aus den Augenwinkeln, dass Hagen jetzt an der gegenüberliegenden Reling steht und weit aufs Meer hinaus schaut. Ob es da Haie gibt? Oder Seetölpel in V-Formation…?
    
    Hannes hat jetzt auch die Vorzeichnung von dem Seeadler vollendet und beginnt damit, ihn farbig auszumalen. Der Kopf und der über meine Oberschenkel ausgebreitete Schwanz werden schneeweiß, mit ganz kleinen grauen Federchen darin. Die Flügel an den Rippen und an meinen Armen, meinem Rücken und Hüften bis runter zum Po werden braun und der Bauch, sowie die Beine sind weiß mit kleinen braunen Federn meliert. Der Schnabel und die Zehen über meinen Knien werden gelb. Es sieht ganz prachtvoll und lebensecht aus, besonders der stolze Kopf zwischen meinen Brüsten. Ich bin begeistert. Der Hannes auch. Meine Musch und meine Schamhaare gehen in dem weißbraun melierten Federkleid fast unter und fallen überhaupt nicht mehr auf. Nichts zum Auszupfen.
    
    „So ist es ...
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