1. Silberhochzeit


    Datum: 06.07.2020, Kategorien: Romantisch

    ... ich mich doch erkenntlich zeigen.
    
    Der größte Teil der alten Einrichtungsgegenstände im Haus war noch nutzbar und funktionsfähig.
    
    Fernseher, Waschmaschine, Elektroherd, alles ist bis heute noch zu gebrauchen.
    
    Ich renovierte ein wenig, sortierte Unbrauchbares aus und so nach und nach wurde es ein richtig gemütliches Heim. Du kannst es dir gerne irgendwann mal ansehen, wenn du möchtest."
    
    Mir wurde leichter ums Herz, er hatte die größte meiner Sorgen, innerhalb weniger Sekunden, zunichte gemacht.
    
    "Bist du eigentlich schon volljährig?", fragte Christian.
    
    Ich verneinte dies und erklärte, dass mein achtzehnter Geburtstag erst in einem Monat sei.
    
    "Na siehst du! In ein paar Tagen kannst du tun und lassen, was dir gefällt."
    
    Ein schwaches Lächeln huschte über mein Gesicht.
    
    "Na komm schon, das kannst du besser", meinte er und hob mein Kinn mit einem Finger leicht an.
    
    In Erwartung eines Kusses, strahlte ich ihn an.
    
    Doch er küsste mich nicht, sondern zog mich in seine Arme und flüsterte: "Genau so mein Engel. Genau dieses Lächeln hat mich verzaubert."
    
    Zärtlich strichen seine Finger durch mein Haar.
    
    Ich schmiegte mich an ihn, spürte seine Wärme, sog seinen frischen, sauberen Duft ein und war selig.
    
    Christian ging es sehr langsam an.
    
    Ich verzehrte mich nach seiner Nähe, sehnte den ersten richtigen Kuss herbei, doch mehr als zarte Begrüßungs- und Abschiedsküsse auf Stirn oder Wange, schenkte er mir in den ersten Tagen nicht.
    
    Wir redeten ...
    ... viel und schon bald hatten wir einander unsere kompletten Lebensgeschichten dargelegt.
    
    Christian war ein aufmerksamer, interessierter Zuhörer und fragte oftmals nach den Hintergründen oder meinen Gefühlen in bestimmten Situationen.
    
    Etwa zwei Wochen später, nachdem meine Mutter mich mal wieder richtig heruntergemacht hatte, folgte der erste Kuss.
    
    Ganz unerwartet.
    
    Vorsichtig wischte er meine Tränen mit den Fingern fort und zog mich anschließend tröstend in seine Arme.
    
    "Du schaffst das, mein Engel", flüsterte er.
    
    "Es sind nur noch wenige Tage, dann ist es soweit.
    
    Meinetwegen könntest du gleich heute zu mir kommen, aber deiner Mutter obliegt bis zu deiner Volljährigkeit das Sorgerecht. Ich habe keine Ahnung, ob sie irgendetwas diesbezüglich Unternehmen würde.
    
    Ich habe schon mit Papa Fernando geredet. Er hat nichts dagegen, wenn du zu mir ziehst. Die paar Tage schaffst du noch, mein Engel."
    
    Tapfer nickte ich.
    
    Ich kuschelte mich behaglich in seine Arme, er küsste mein Haar, streichelte meinen Rücken und zum ersten mal traute ich mich auch ihn zu streicheln.
    
    Zaghaft fuhren meine Hände über seinen Rücken, bis ich meine Arme um seinen Hals schlang.
    
    Er hob seinen Kopf, ich schaute fragend zu ihm empor, unsicher ob ich mich zu weit vorgewagt hatte.
    
    Doch er lächelte mich an und küsste mich.
    
    Sanft berührten seine Lippen meinen Mund, ganz leicht spürte ich seine Zunge über meine Unterlippe streichen und öffnete meinen Mund.
    
    Unsere Zungen fanden ...
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