Meine große Liebe
Datum: 08.07.2020,
Kategorien:
Schwule
... Treppe hinauf. Auf halbem Weg kam uns André entgegen und sah uns verdutzt an. Zwei Jungs, die einander an der Hand hielten und es offenbar eilig hatten. Den Rest konnte er sich vermutlich zusammenreimen. Grinsend trat er zur Seite. In meiner Dachkammer angekommen, schlug ich die Tür hinter uns zu und schloss ab.
Dann drehte ich mich zu Levi um.
Eine Stunde später klopfte es. „Ich bin´s, Tom. Seid ihr da?"
Ich sah Levi erschrocken an. Wir waren beide noch nackt. Sollte ich Tom öffnen? Levi hob den Daumen und ich stand auf und ging zur Tür.
„Hallo, Jungs. André hat mir gesagt, wo ich euch finde." Sein Blick wanderte an mir hinunter. „Wow!" Er nickte anerkennend. „Wollte nicht stören, sondern nur fragen, ob ihr mit zum Strand kommt."
Ein milchiger Tropfen lief an meinem Schenkel entlang. Tom grinste und ich wurde rot. Aber ich war auch stolz.
„Viertelstunde?"
Wir nickten.
Als wir am Strand ankamen, in einer etwas abgelegenen Bucht, die Levi schon kannte, war es fast dunkel. Levi und ich waren die Letzten, weil wir immer wieder stehenbleiben mussten, um uns zu küssen. Als müssten wir alle versäumten Küsse der letzten anderthalb Jahre nachholen. Die anderen streiften schon die Shorts ab, traten die Flip-Flops von den Füßen und rannten über den Strand - ein halbes Dutzend nackte Männer, einige schon ziemlich braungebrannt, nur mit schmalen weißen Streifen um die Hüften. Spritzend tauchten sie in das warme Wasser ein, ließen sich treiben, küssten sich im ...
... Wasser schaukelnd oder tauchten unvermutet bis zu den Hüften auf, wenn das Wasser sich zurückzog, und johlten, wenn einer von ihnen vom Küssen oder vom warmen Wasser einen Ständer bekommen hatte. Die letzten Meter rannten wir auch und ließen uns ins Wasser fallen. Dann mussten wir uns gleich wieder an den Händen fassen und uns mit dem ganzen Körper spüren. „Ich hab mir so sehr gewünscht, dass du mein Freund bist", flüsterte Levi atemlos.
„Hast du dir eigentlich gedacht, dass ich schwul bin?"
„Ich hab es gehofft, vor allem, als im Sommer ab und zu Jungs bei dir übernachtet haben, aber ich hab mich nicht getraut, dich zu fragen. Eifersüchtig war ich irgendwie trotzdem." Er machte eine Pause. „Wenn du das Levi's-T-Shirt anhattest, du weißt schon, das, auf dem vorne groß Levi's draufsteht, hab ich mir immer vorgestellt, du ziehst es an, weil ich so heiße." Er lächelte verlegen.
Ich nickte heftig.
Später saßen wir wie am Abend zuvor auf unseren Handtüchern und sahen auf das Meer hinaus, eine glatte dunkle Fläche, auf die der Mond eine glitzernde Bahn warf. Einige unterhielten sich leise, andere schwiegen gedankenverloren.
Levi saß zwischen meinen Beinen, ich hatte die Arme um ihn geschlungen, spürte seinen Körper an meinem Bauch und blickte an seinem Kopf vorbei stumm aufs Meer, ohne es wahrzunehmen. Ich halte Levi im Arm, dachte ich in einem fort, immer noch wie betäubt, den Jungen, den ich liebe. Mit dem ich vorhin das erste Mal geschlafen hatte, in meiner Dachkammer. ...