1. Kuss der Ewigkeit - Verhängnisvolle Umarmung 2


    Datum: 12.07.2020, Kategorien: CMNF

    Kuss der Ewigkeit - Verh
    
    ä
    
    ngnisvolle Umarmung 2
    
    Holzratte,
    
    © 2013
    
    Der Vollmond stand hoch am wolkenlosen Himmel als sich Emilia dem Waldsee näherte. Noch immer klebte der Schmutz der vergangenen Nächte an ihr. So konnte sie sich nicht unter die Menschen trauen. Mit leichtem Auftritt und schwebendem Schritt glitt sie aus dem Wald an den Rand des Sees, schaute kurz dem Mond entgegen, ließ ihren Blick über die Ufer des Weihers gleiten und begann sich schließlich langsam zu entkleiden.
    
    Ihr schwerer Kapuzenmantel glitt von ihren Schultern und legte eine im fahlen Mondlicht bläulich erscheinende Bluse und einen nachtschwarzen Rock frei. Nachdem sie auch diese zwei Kleidungsstücke abgelegt hatte trat sie langsam an das Ufer des Sees und stieg mit vorsichtigen Schritten hinein. Das Wasser hätte kalt sein müssen doch empfand sie es eher als angenehm warm.
    
    Emilia drehte sich um und trat aus dem See wieder heraus. Ihre persönliche Reinigung musste vorerst etwas warten. Eins nach dem Anderen begann sie ihre Kleidungsstücke in das klare Wasser des Sees zu tauchen und zu waschen. Erst als dies vollendet war und alles fein säuberlich über die Äste der umstehenden Bäume und auf die vereinzelten Felsen zum trocknen gehängt und gelegt worden war trat sie wieder an das Ufer. Sie watete in das Wasser bis es ihr bis zur Hüfte reichte, blieb stehen, blickte noch einmal in den Sternenhimmel und sprang schließlich kopfüber in die Fluten.
    
    Alles hatte so friedlich und ...
    ... harmlos begonnen, nun jedoch rannte er so schnell er nur konnte dem Wald entgegen.
    
    Ursprünglich hatte Karl nur ein paar Eier und eventuell ein Huhn stehlen wollen, doch dann hatte er von seinem Versteck im Schatten neben dem Hühnerstall aus zwei Personen von den Feldern aus auf den Hof rennen gesehen und ihnen dabei zugeschaut wie sie sich anschließend zu der Scheune schlichen. Aus purer Neugier war er ihnen lautlos gefolgt, hatte sich in der fast vollkommenen Dunkelheit im Scheuneninneren erst einmal orientieren müssen und war dann, als seine Augen sich wenigstens etwas an die Finsternis gewöhnt hatten, den doch recht eindeutigen Geräuschen langsam gefolgt. Ein kleiner, kaum wahrzunehmender Lichtschein hatte ihm den Weg gewiesen. So leise wie er nur konnte hatte er die Leiter erklommen die zum Heuboden führte. Sie hatte leise geknarrt als er sich an ihr emporgezogen hatte und bei jedem Knarren war er in eine schreckhafte Starre verfallen, immer ängstlich darauf lauschend ob er bemerkt worden war.
    
    Das Bild das sich ihm geboten hatte als er vorsichtig einen Blick auf den Heuboden warf hatte ihm zum einen den Kopf schütteln, zum anderen aber auch seine Säfte mächtig in Wallung bringen lassen.
    
    Die Tochter des Bauern hatte dort mit irgendeinem Tölpel, wahrscheinlich ihrem Freund, in der Umarmung des Liebesspiels gelegen. Beleuchtet worden war die ganze Szene von einer einzelnen, fast heruntergebrannten Kerze die wiederum auf einem wackeligen Stein in einem von Stroh befreiten ...
«1234...»