Grundlagen zur Partnervermittlung
Datum: 21.07.2020,
Kategorien:
Erotische Verbindungen,
... anderes übrig, als nach der Begrüßungsansprache zuzugeben, dass sein Plan gescheitert war. Zu seinem Bedauern sei abzusehen, dass keineswegs zu jedem Topf der passende Deckel vor Ort war.
Was er nicht sagte, das war seine persönliche Meinung. Als er die Anwesenden näher in Augenschein genommen hatte, konnte er kaum verstehen, warum die keinen Partner gefunden hatten. Bis auf wenige Ausnahmen sah man den meisten keineswegs eine gescheiterte Existenz an der Nasenspitze an. Sie hatten sich zwar herausgeputzt wie die Paradiesvögel, aber das zeigte nur die Verunsicherung. Dass keine Miss Germany oder ein Mr. Universum dabei sein würden, hatte er ja erwartet. Aber bei seinen Gästen reichte es durchaus zu Miss Häuserblock und Mr. Wohnsilo. Also, er würde sein Bestes geben und so ließ er den DJ die vorgesehenen Tanz- und Partyspiele gnadenlos durchziehen. Und siehe da, so acht Pärchen fanden sich im Laufe des Abends, wenn man die vier Frauen hinzuzählte sogar zehn. Nicht immer die, die er vorhergesagt hatte, aber immerhin. Hinzu kam eine flotte junge Dame Anfang dreißig, die versuchte sich an ihn heranzumachen. Professor Haumichblau fand sie nicht auf seiner Liste und es stellte sich heraus, dass sie für eine Bekannte eingesprungen war, die im letzten Moment gekniffen hatte.
"So war das eigentlich nicht vorgesehen", antwortete er unfreundlich auf ihre Beichte.
"Aber es ist doch auch nicht schlimm?", schmachtete sie ihn mit gekonntem Augenaufschlag an. "Ich heiße übrigens ...
... Doris."
"Angenehm, Robert", erwiderte Professor Haumichblau automatisch.
Die Dame ließ sich nicht abschütteln, auch nicht, nachdem er ihr erklärt hatte, nach zwei Scheidungen kein Interesse mehr an Beziehungen zu haben.
"Aber wer wird denn gleich so weit gehen?", säuselte Doris. "Lass uns doch einfach einen schönen Abend verbringen."
So machten sie dann selbst bei den Tanz- und Partyspielen mit und unbewusst wurde ihm Doris immer sympathischer. Nach und nach schaute er sie sich genauer an. Auffallend ihre lasziven Bewegungen beim Tanzen, die strahlenden Augen, die übertrieben weibliche Mimik. Die Größe passt, dachte er dann plötzlich, eine tolle Figur. Etwas mollig, aber genau meine Kragenweite. Mittellange Haare, ein unauffälliges, angenehmes Parfüm. Vermutlich zwei Handvoll Oberweite. Intelligent, witzig, aufdringlich. Wenn du dich mit der einlässt, wirst du sie so schnell nicht wieder los. Eine Klette in Frauengestalt.
Professor Haumichblau wehrte sich mit Händen und Füßen, ohne dabei unhöflich zu werden, doch Doris ließ sich nicht abwimmeln. Als die Party vorbei war und er zu seinem Auto ging und die Tür aufschloss, stand sie plötzlich an seiner Beifahrertür.
"Wohin?", fragte sie. "Zu dir?"
Robert gab auf. "Okay", brummte er, "aber beschwere dich nicht, wenn der alte Sack nicht mehr das bringt, was du erwartet hast."
"Oh, da mache ich mir wenig Sorgen", flötete sie, "die zwanzig Jahre."
Könnte hinkommen, dachte Robert, schließlich war er jetzt ...