1. Familie Undercover 01/12: Bewerbung


    Datum: 28.07.2020, Kategorien: Inzest / Tabu

    ... vermischte Spucke von den Lippen.
    
    „Wir... ah, wir gehen besser wieder runter", murmelte er, ohne mich aus den Augen zu lassen.
    
    Ich nickte nur. Meiner Stimme traute ich gerade nicht. Wider Erwarten schaffte ich es, vor ihm her die schiefen Holzstufen hinunter zu staken, ohne dabei über die eigenen Knie zu stolpern. Das Herz schlug hart und ungleichmäßig in meinem Hals.
    
    Draußen sparte er sich den Rest der Führung. Er brachte mich direkt zurück zum Büro, und das war mir mehr als recht so. Mein Kopf platzte beinahe vor Fragen und Eindrücken. Und von einer Million nicht herausgeschrienen Dingen, die unter meiner Zunge vor sich hin brodelten und nach einer Lücke in der Mauer suchten.
    
    Im Büro ließ er sich diesmal schwer in den Ledersessel hinter dem Schreibtisch fallen. Dieser bildete so eine schützende Barriere zwischen uns. Ich kroch auf den Stuhl, über dessen Lehne noch mein Rucksack hing und machte mich so klein wie möglich. Wir sahen uns an, über die Länge des Raumes hinweg.
    
    „Ich... hrm, ich denke, das war eine nützliche Führung, oder nicht?", murmelte er tonlos. „Wir wissen nun beide, was... hrm!"
    
    Lost! Komplett verwirrt. Was meinte er? Was war das gerade? Wer war ich?
    
    „Bekomme ich den Job?", hörte ich mich fragen.
    
    „Das, äh, kann ich noch nicht sagen." Er nahm irgendwelche Papiere und blätterte darin herum. „Es gibt noch weitere Bewerber. Ich gebe dir Bescheid. Morgen, ja?"
    
    Ich nickte, als würde ein Puppenspieler mein Kinn an einer Schnur auf und ...
    ... ab bewegen, und stand auf. Nahm den Rucksack.
    
    „Dann... danke." Ich schluckte und zwang Luft in meine Lungen. „Für alles."
    
    „Oh. Nichts zu danken." Mike sah mich nicht mehr an, sondern auf das Papier.
    
    Er hatte recht. Wozu bedankte ich mich bei ihm? Für die Knutscherei gerade? Das hatte ich schon besser erlebt. Für die erbärmliche Führung? Für achtzehn fehlende Jahre?
    
    Ich schritt aus dem Büro. Kerzengerade, mit erhobenem Kopf. Wahrscheinlich sollte ich ihm dankbar sein. Wahrscheinlich war mein ganzer, verworrener Plan von vorneherein zum Scheitern verurteilt gewesen. Was machte ich überhaupt hier? Er hatte mich nie gewollt. Nicht als Tochter. Warum sollte sich das ausgerechnet jetzt geändert haben? Oder noch ändern, jemals?
    
    Die Bürotür fiel ins Schloss. Ich stand im Flur. Die Eingangstür am Ende des Gangs schien zu wabern, so als würde dort heiße Luft aufsteigen. Sie war sechs oder sieben Meter vor mir. Zehn Schritte, Maximum. Dann war ich draußen.
    
    Frei.
    
    Erlöst.
    
    Weg von allem.
    
    Alleine, endlich.
    
    Alleine mit über acht Milliarden anderen Leuten, von denen sich keiner auch nur im Entferntesten für mich interessierte.
    
    Ich konnte tun und lassen, was immer ich wollte. Einen Job annehmen, oder arbeitslos bleiben. Studieren oder ins Ausland reisen. Bundeskanzlerin werden oder Anführerin einer Verbrechergang. Ich konnte mich um andere kümmern oder jemand umbringen. Wissenschaftlerin werden oder Rockstar. Ich konnte sogar den verfickten Grand Prix de la ...
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