1. Familie Undercover 01/12: Bewerbung


    Datum: 28.07.2020, Kategorien: Inzest / Tabu

    ... Chanson gewinnen, wenn ich nur wollte.
    
    Nur: Es spielte keine Rolle. Nichts spielte eine Rolle.
    
    Ich machte einen Schritt auf die Tür zu. Noch einen. Dann zwang mich etwas in die Knie. Jemand hatte eine Tonne Blei in meinem Rucksack versteckt.
    
    Ein Laut drang an meine Ohren. Ein derart gequälter Schrei, dass mir sofort vor Mitgefühl das Wasser in die Augen schoss. Eine verlorene Seele, die in den tiefsten, schwärzesten Abgründen der Hölle gefoltert wurde.
    
    Mit Verspätung wurde mir klar, dass es mein Hals war, die knirschte vor angespannten Muskeln. Mein Mund, so weit geöffnet, dass die Kiefergelenke knackten. Meine Brust, aufgerissen und roh, als sei eine Handgranate darin explodiert. Meine Stimme. Mein Schmerz, weißglühend.
    
    Nein! Ich musste aufstehen, fliehen! Weg hier. Stark sein. Heftig blinzeln, um wieder freie Sicht zu bekommen. Doch ich schwankte nur auf den Knien vor und zurück, wie ein Hochhaus beim Erdbeben. Große Stücke brachen ab und stürzten in die Tiefe, rings um mich herum.
    
    „Siena? Was...?"
    
    Hände packten mich, zogen mich hoch, ins Stehen. Ein bärtiges Gesicht tanzte vor mir, verzerrt von den Regentropfen auf meinen Pupillen. Grünbraune Augen, voller Wärme und ehrlichem Kummer.
    
    „Es -- es tut mir so leid", flüsterte Mike. „Das wollte ich nicht. Bitte!"
    
    Die Worte trafen mich genau ins Herz. Mir war schon klar, dass er nur die kleine Anmache im Dachstuhl meinte, nicht mehr. Und dennoch! Er sorgte sich um mich, jetzt gerade. Aufrichtig. Das ...
    ... hörte ich.
    
    Mit einem zerquetschten Schrei klammerte ich mich an ihn und schluchzte los. Es gab nichts mehr zu halten. Welle auf Welle schoss es durch mich hindurch, heiß, aus meinen Augen. Auch aus meiner Nase, meinem Mund. Er hielt mich und wiegte mich sanft hin und her, während ich seine Hemdbrust großflächig mit Tränen und Rotz durchtränkte.
    
    So schlimm. Und so unsagbar gut, gleichzeitig, irgendwie.
    
    „Um Gottes Willen! Was ist denn mit ihr?" Eine weibliche Stimme.
    
    „Ich, äh, ich weiß nicht genau", hörte ich Mike raunen und spürte, wie er sich schuldbewusst krümmte. „Sie, äh, sie ist hier plötzlich zusammengebrochen."
    
    „Papa, was... oh?"
    
    Die ganze Familie um mich herum. Mir war das egal. Mir war alles egal, solange ich nur für einige Augenblicke länger diese Sorge um mich spüren konnte. Diese behutsamen Hände auf meinem Rücken.
    
    Sie sprachen miteinander, betroffen. Ich hörte nicht hin.
    
    Nur Spüren.
    
    Schweben.
    
    Träumen...
    
    Irgendwann wurde ich sanft auf die Füße gestellt. Große Hände hielten mich um die Oberarme, sicherheitshalber. Ich riss mich zusammen und bekam einen Schluckauf. Das brachte mich zum Lachen. Alle zuckten zusammen bei diesem schrecklichen Laut. Also schluchzte ich lieber weiter.
    
    „Komm mit, Mädchen. Du brauchst dringend eine Schokolade."
    
    Meine Mutter nahm mich und führte mich in eine warme Küche. Ich klammerte mich an sie, doch sie schob mich sanft auf eine Bank. Jemand anderes war neben mir und stützte mich. Wärmte mich. Ein ...
«12...252627...»