1. Parkbank-Träumereien....


    Datum: 21.08.2020, Kategorien: Romantisch

    ... der noch dunklen Wolkenseite zeigte sich ein Regenbogen. "Na, wenn das mal kein gutes Omen ist", sagte ich. "Park"? "Ja, gerne". "Die Schuhe wirst du aber nachher nicht wiedererkennen. Hatte ja gerade geregnet". Sie lächelte. "Es gibt schlimmeres, als schmutzige Schuhe". "Ja, kaputte Schuhe. Hatte ich schon mal in den Bergen. Auf einmal waren es Meindl Kroko, die Schuhe mit der guten Belüftung". Sie schaute fragend. "Meindl, ein Hersteller von Bergschuhen. Kroko" - dabei machte ich die Optik mit der Hand nach - "Sohle ab, gute Belüftung". "Ach so, verstehe. Und dann hat dich ein Hubschrauber gerettet"? "Nee, die Seilbahn. Ich bin da gerade erst von dort los, als es passierte. Bin gleich wieder umgekehrt". "Das berühmte Glück im Unglück". "Genau".
    
    "Sag mal, was machst du da eigentlich genau in deiner Firma"? "Also, oft sind es kleinere Auftragsarbeiten für Firmen. Meist Webseiten oder Weboberflächen. Das hat den Vorteil, dass man nicht so oft herumreisen muss. Wir sind da echt gut drin, da wir mittlerweile einen Generator haben. Den wollen wir demnächst auch noch vermarkten, aber der ist noch nicht ganz fertig. Wir müssen ihn noch idiotensicher machen. Zu 100 Prozent schafft man das nicht, weil Idioten so erfinderisch sind, aber 99 Prozent peilen wir an". "Und was macht dann dieser Generator"? "Der ist selbst so eine Art interaktive Webseite und kreiert Webseiten für wiederum andere. Es gibt viele Firmen, die haben zum Beispiel Kundenkontakte und müssen die dokumentieren. ...
    ... Und gleichzeitig eine recht begrenzte Zahl an Möglichkeiten, mit denen die Kunden anfragen. Das lässt sich dann so in dieser Webseite abbilden, dass derjenige nur ein paar Buttons drücken muss .. du weißt, was das ist"? "Ja". "Und dann wird der passende Text zur Abfrage erstellt und zusammengestellt". "Das klingt ja furchtbar kompliziert". "Ist es ja auch, deshalb wird es ja auch so gut bezahlt. Aber deine Arbeit ist bestimmt auch nicht einfach, oder"?
    
    "Nein, da gibt es auch ganz viel zu beachten, man muss sauber arbeiten, wissen wie sich der Stoff verhält, gut messen, wissen wie der Kunde tickt. Und man muss sich gut mit Farben und Wirkungen auskennen". "Wer kommt denn da so"? "Vieles sind Umarbeitungen und Reparaturen. Einige wollen ihre Kleidung selbst zusammenstellen. Das sind dann die mit dem guten Geld. Und seit kurzem fragt auch die Oper öfters an für Kostüme. Solche Kostüme zu schneidern oder zu reparieren ist hohe Kunst, das kann auch nicht jeder in meinem Beruf. Seit dem geht es auch finanziell besser. Da muss ich nicht mehr ganz so knapsen. Einen kleinen Teil hat aber schon die Mieterhöhung aufgefressen". "Ungerechte Welt", sagte ich. "Leistungsloses Einkommen. Das müsste verboten werden"! "Du sagst es".
    
    "Du hattest übrigens diesen Tag Glück". "Welchen"? "Na den ersten Tag. Parkbank. Krampf". "Und worin bestand das Glück? Im Krampf"? "Nein. In deinem Kommen. Ich wollte eigentlich gerade aufstehen und dann bin ich noch ein wenig sitzen geblieben". "Warum"? "Ich ...
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