1. Der Prototyp Teil 08: Der Fehler


    Datum: 25.08.2020, Kategorien: Transen

    ... stehen. Mir war klar, dass das ein Vorwand war und ich befürchtete bereits, sie verärgert zu haben. Ich schickte gleich ein WhatsApp mit „Alles ok? Bist du sauer auf mich?" Kurz danach sah auf meinem Handy „Wenn der Hahn dreimal kräht..." Ich konnte zunächst nichts damit anfangen und musste Google bemühen. Schließlich wurde mir klar, dass das ein Bibelzitat war und es um Verleugnung ging. Ja, es stimmte -- ich hatte die Beziehung in Anwesenheit von Karin verleugnet, obwohl diese mich klar darauf hingewiesen hatte, dass ich auch öffentlich zu ihr stehen müsse. Ja, ich war zu feige dazu gewesen und bekam nun die Rechnung dafür präsentiert.
    
    Ich griff zum Handy um mich zu entschuldigen -- keine Reaktion. Auch den Rest des Nachmittags war sie nicht erreichbar und antwortet nicht. Ich war entnervt -- natürlich war das nicht fein von mir gewesen. Ich hatte mich so auf das Wochenende mit Ihr gefreut, das Wetter sollte schön werden und wir wollten gemeinsam etwas unternehmen. Stand da schon die erste Beziehungskrise an, bevor es noch richtig angefangen hatte?
    
    Gegen Abend fand ich endlich Zeit sie in Ihrem Büro aufzusuchen, sie war aber bereits früher gegangen. Schön langsam machte sich Verzweiflung bereit, Anruf, SMS, WhatsApp -- alles wurde ignoriert.
    
    Irgendwann erinnerte ich mich an die Vereinbarung vom letzten Sonntag, allfällige Probleme durch Versohlen des Hinterteils zu lösen. Ich erinnerte mich auch, dass sie explizit die Verleugnung als Grund angeführt hatte, ...
    ... gegebenenfalls den Teppichklopfer einzusetzen. Jetzt wurde mir angst und bange, betrachtete das aber nicht als ernsthafte Variante für die erste Verfehlung.
    
    Ich sendete in meiner Verzweiflung „Tut leid, wenn Dir danach ist, verhau mich so viel wie es dir angemessen erscheint -- aber bitte antworte doch". Diesmal kam spontan die Reaktion „Morgen 18:00 bei mir -- pünktlich -- der Teppichklopfer freut sich schon". Ich antwortete nur mit einen kurzen „ok", auf was hatte ich mich da eingelassen? Mir war klar, ich wollte Karin um keinen Preis verlieren. Ich hatte ja schon eine Kostprobe mit dem Teppichklopfer bekommen und diesmal würde es vermutlich richtig zu Sache gehen. Karin hatte mir allerdings erklärt, dass danach alles vergeben und vergessen ist und von schöner Versöhnung gesprochen. Ja, für die Freundschaft mit Karin würde ich das auf mich nehmen. Am Abend lag ich unruhig im Bett und dachte über den nächsten Tag nach. Einerseits hatte ich Schiss, das würde sicher richtig wehtun. Andererseits hofft ich darauf, das Wochenende mit Karin retten zu können, und wenn ich ehrlich zu mir war, juckte es mich zwischen den Beinen. Ich begann daher meinen Spalte zu bearbeiten und war selbst überrascht, dass ich dann wirklich intensiv kam.
    
    Zum Glück hatte ich auch am Freitag noch genug zu tun, um die Gedanken an den Teppichklopfer aus meinem Gehirn zu verdrängen. Am späteren Nachmittag stand plötzlich Karin im Büro und fragte direkt „Du kommst doch um 18:00 -- oder?" Aha, die Gute war doch ...
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