1. Ein jegliches hat seine Zeit


    Datum: 02.09.2020, Kategorien: Erstes Mal

    ... zu und ging dann ins Badezimmer. Mit ein paar Handgriffen verwandelte Kampmeyer das Schlafsofa, das vor der Bücherwand stand, in ein bequemes Bett. Dann ging er nach oben, um das Bettzeug zu holen. Als er ihr Nachtlager fertig bereitet hatte, ging er in die Küche, um die Milch aufzusetzen und die Brote zu schmieren.
    
    Kurz nachdem er damit fertig war, er hatte in den heißen Kakao noch einen Schuss Rum hineingege-ben, damit der Alkohol sie noch zusätzlich wärmte und sie ein wenig entspannte, kam sie zurück in die Küche. Sie trug seinen Bademantel und war darunter anscheinend nackt. Sie schaute ihn verlegen lächelnd an.
    
    "Es tut mir leid, dass ich sie so belästige und mir einfach ihren Bademantel genommen habe. Aber meine Sachen sind durch das lange Warten draußen so durchgekühlt, dass ich sie nicht anziehen kann. Hätten sie vielleicht, also ich meine, könnte ich eventuell einen Schlafanzug von ihnen bekommen?"
    
    Kampmeyer schaute sie an und musste innerlich über ihre Verlegenheit lächeln. Sie wurde ihm immer sympathischer.
    
    "Ja natürlich. Wie dumm von mir, dass ich nicht daran gedacht habe. Ich hole ihnen rasch einen Anzug runter. Sie können währenddessen ja schon einmal anfangen zu essen und den Kakao trinken."
    
    Das heiße Bad und der kleine Imbiss hatten ihr gut getan, bemerkte Kampmeyer als sie ihn ein paar Minuten später in einem seiner Schlafanzüge gegenüber saß. Ihr Gesicht hatte wieder Farbe bekom-men und sie sah nicht mehr so erschöpft aus, aber immer noch ...
    ... machte sie einen niedergeschlagenen und verzweifelten Eindruck.
    
    "Wenn sie wollen, können sie sich jetzt hinlegen. Ich räume hier noch rasch auf und gehe dann nach oben", sagte Kampmeyer. Sie bot ihm ihre Hilfe an, aber er meinte, dass er die paar Handgriffe alleine erledigen könne. Sie nickte und ging dann ins Wohnzimmer. Er schaute ihr nach, wie sie mit gesenk-tem Kopf langsam auf das Schlafsofa zuging.
    
    In wenigen Minuten hatte Kampmeyer den kleinen Abwasch erledigt und das Geschirr beiseite ge-räumt. Als er ins Wohnzimmer kam, um nach oben ins Schlafzimmer zu gehen, sah er sie, von heftigen Weinkrämpfen geschüttelt, auf dem Rand des Sofas sitzen. Kampmeyer fühlte sich hilflos, denn er wusste nicht, wie er sich verhalten sollte. Es war ihm unverständlich, warum die wahrscheinlich sehr harte Trennung ihres Freundes von ihr, sie so aus der Bahn geworfen hatte. Andererseits tat sie ihm mit all ihrer Verzweiflung leid.
    
    Er setzte sich neben sie und legte sachte seinen Arm um ihre Schulter, in der Hoffnung, dass sie diese vertrauensvolle Geste beruhigen würde. In der Tat hörten die Weinkrämpfe nach einer kurzen Weile auf. Kampmeyer reichte ihr ein Taschentuch, damit sie sich die Nase schneuzen und die Tränen abwi-schen konnte. Sie schaute ihn an.
    
    "Ich, ich kann heute Nacht nicht alleine sein. Das schaffe ich nicht. Könnten sie sich zu mir legen und mich halten, bis ich eingeschlafen bin. Bitte, bitte, ich brauche einfach jemanden dessen Nähe ich spü-ren kann." Das Flehen ...
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