1. Anruf aus Brasilien


    Datum: 04.09.2020, Kategorien: Schamsituation

    ... worden!“
    
    Sofort viel ich in einen Schockzustand, der mich nicht antworten ließ. Im Hintergrund hatte ich parallel dazu jemanden vor Schmerzen schreien und qualvoll sagen: „Calls my Mum! She pays for everything! Und dann meine Festnetznummer!“ Dann hörte ich ihn wieder vor Schmerz schreien und es schloss sich eine Tür. „Das war Leon!“, sagte ich zu mir. Da war ich mir ganz sicher.
    
    „Ich habe nur kurz die Tür zugemacht!“, sagte der Mann zu mir, „Hören Sie zu! Die Polizei ermittelt bereits. Der Krankenwagen ist verständigt. Der braucht aber über eineinhalb Stunden bis hierher! Der Arzt hier, wo wir ihren Sohn hingebracht haben, meint, dass er das nicht überleben wird. Er müsste ihn vorher operieren, weil seine inneren Organe verletzt wurden."
    
    „Dann tuen Sie es, operieren, sofort, bitte!“, hastete ich in den Hörer, als ob es nur um mein Einverständnis ginge.
    
    „Nun, die OP kostet umgerechnet 4.000 Dollar!“, sagte der Mann unaufgeregt.
    
    „Die bekommen Sie, kein Problem!“, entgegnete ich sofort, „Selbst, wenn es mehr kostet, helfen Sie ihm, ich bezahle alles!“
    
    „Hören Sie, das läuft hier in Brasilien anders!“, meinte der Mann, „Bar, Vorkasse, Sie verstehen!“
    
    „Aber wie soll ich denn! Das geht doch gar nicht!“, sagte ich verzweifelt und gleichzeitig überlegend, wie ich von jetzt auf gleich 4.000 Dollar nach Brasilien bekommen sollte.
    
    „Hören Sie, ich könnte das Geld vorstrecken, aber ich habe schlechte Erfahrungen mit Zusagen von Fremden gemacht.“
    
    „Ich zahle ...
    ... Ihnen alles zurück! Versprochen!“
    
    „Ihr Versprechen ist null wert!“, raunzte mich der Mann an, „Ich bin vor gut fünf Jahren mit nichts hierher ausgewandert. 4.000,- Dollar sind fast die Hälfte meines gesamten Vermögens! Das kann ich eigentlich nicht machen!“
    
    „Bitte!“, flehte ich ihn an und klammerte mich gedanklich an das „eigentlich“ seines letzten Satzes, „Sie bekommen mehr zurück, das Doppelte oder das Dreifache, kein Problem!“
    
    „Hören Sie!“, belehrte mich der Fremde, „Sie verstehen mich nicht. Es geht mir nicht darum, irgendeinen Profit daraus zu schlagen. Es geht um etwas, was mir garantiert, dass ich das Geld wirklich zurückbekomme!“
    
    „Was könnte das sein?“, fragte ich ihn, ohne nur die geringste Idee einer möglichen Lösung anbieten zu können.
    
    „Hören Sie! Ich schlage vor, Sie senden mir innerhalb der nächsten 15 Minuten ein Video, dass so privat ist, dass Sie auf alle Fälle 4.000 Dollar dafür zahlen, damit es wieder gelöscht wird.“
    
    Ich verstand nicht wirklich, wass er von mir wollte.
    
    „Was für ein privates Video?“
    
    „Verstehen Sie mich wirklich nicht?“, fragte er nach.
    
    „Nein!“, antwortete ich.
    
    „Hören Sie, Sie ziehen sich aus und filmen sich dabei, wie Sie sich selbst befriedigen. Ob Sie dabei einen Dildo benutzen oder sich zum Orgasmus fingern, wäre mir so weit egal.“
    
    Ich hätte ihn daraufhin fast als ein „perverses Schwein“ bezeichnet, konnte mir aber rechtzeitig auf die Zunge beißen und stotterte nur: „A… Aber, das geht doch nicht!“
    
    „Haben Sie ...
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