1. #049-JACAKA-Rentnerleben 17


    Datum: 06.09.2020, Kategorien: Hausfrauen

    ... Warum ihr Blick etwas länger an meinem Schritt hängen blieb, konnte ich mir denken. „Schön, dass Sie Carmina abholen. Sie hat die letzten zwei Wochen nur von Ihnen gesprochen," brachte Valeria das Gespräch wieder in Gang. Carmina bekam noch einige Verhaltensregeln und auch Jasmin und ich wurden damit konfrontiert. Wir sollten darauf achten, dass sie ihr Sportprogramm weiter durchzog, etwas was ich nur unterstützen konnte. Jasmin schaute etwas erschrocken, ahnte sie doch, dass wir ab sofort zu Dritt zum Joggen gehen würden. Und natürlich sollten wir mehr auf die Ernährung achten, weniger Fleisch, mehr Gemüse, weniger Alkohol, stattdessen Wasser und zuckerlose Säfte, und, und, und, und. Er hörte gar nicht mehr auf mit seinen Ratschlägen, Vorgaben und Verboten.
    
    Ich wurde langsam, sagen wir mal, mürrisch. „Steht das alles da drin?", fragte ich den Doktor und zeigte auf den Umschlag. Er nickte nur und schaute mich fragend an. „Also gut, lesen können wir zum Glück selbst, und bevor sie uns noch mehr diesen wundervollen Tag mit Ihren Ratschlägen versauen, fahren wir lieber. Unser Flieger geht um 15 Uhr." Alle warfen mir einen strengen Blick zu, aber ich konnte nicht anders. Ich habe dieses rechthaberische Gesülze der Ärzte nach einem gesunden Lebenswandel satt. Und dieser Doktor Jiménez schien von derselben Sorte zu sein.
    
    „Adelante! Vamos!", rief ich, packte die Koffer, nickte noch einmal dem Doktor und Valeria zu und ging zu unserem SUV. Meine Damen kamen kurze Zeit ...
    ... später und stiegen hinten ein. „Musste das sein?", wollte meine Frau von mir wissen. Ein deutliches, kurzes „ja" war meine Antwort. Die Fahrt zum 40 km entfernt liegenden Flughafen östlich von Salamanca verlief schweigend. Nur Jasmin und Carmina flüsterten und kuschelten auf der Rückbank.
    
    Am Flughafen wartet schon der Freund und Kollege von Doc Holiday. Wir verluden das Gepäck, verabschiedeten uns herzlich von Marcos, unserem Guide, und hoben pünktlich um 15 Uhr Richtung Mallorca ab. Auf dem Flug wollten meine Frauen noch ein paarmal mit mir wegen meines Auftritts bei Doktor Jiménez reden, aber ich ließ sie jedes Mal abblitzen. Mir tat es nicht leid und ich sah auch keinen Grund mich zu entschuldigen. „Die Stimmung kippen lassen, hat ja wohl dieser Herr Doktor," knurrte ich nur. „Wer so ein emotionales Wiedersehen dermaßen versaut, muss mit einem Kommentar von mir rechnen. Basta!"
    
    Nach einem ruhigen Flug setzten wir gegen 17:00 Uhr auf der Insel auf und wurden zu unserer Villa gefahren. Wir hatten alle Hunger und beschlossen, dem Deutschen Eck einen Besuch abzustatten. Nach einem kleinen und feinen Abendessen, Carmina hielt sich wirklich zurück, schlenderten wir zurück nach Hause.
    
    *
    
    Wir setzten uns mit einer Flasche Moet auf die Terrasse und feierten die Rückkehr unserer Freundin. Die Sprache kam natürlich auch auf den Klinikchef und die Damen gaben mir inzwischen Recht. Zu mindestens akzeptierten sie meine Kritik an ihn. Als geschulter Arzt und Psychologe hätte er ...
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