1. Arbeit macht Lust auf mehr!


    Datum: 12.12.2018, Kategorien: Sonstige,

    ... kreativ waren, was das anging.
    
    Defizite in der Rechtschreibung gab es auf beiden Seiten, auf der Kundenseite sogar noch mehr, die mussten jedoch nicht richtig schreiben können. Keiner konnte es ihnen verbieten, Fehler zu machen. Anders in den offiziellen Schreiben der Firma. Hier war eine einheitliche Form gewünscht, wenn auch etwas aufgelockert, was den Sprachgebrauch anging. Man sollte auf den Kunden eingehen, sollte seine Stimmung auffangen und zurückspiegeln. Sicher subjektiv, aber erkennbar. Ein Professor Doktor, Doktor schrieb normalerweise anders als Hugo von der Ecke. Entsprechend konnte man sich darauf einlassen. Wo ein Hallo angebracht war, war es woanders deplatziert.
    
    Diese und andere Überlegungen lenkten mich von dem Termin ab, ließ meine Spannung soweit unten, wie ich es brauchte. Sonst hätten mich meine Gedanken verraten.
    
    Endlich war es soweit. Der Zeiger ruckte auf die entsprechende Zeit. Als ich aufstand, um zu gehen, kam Karin an mir vorbei und flüsterte leise: "Viel Spaß beim Reparieren! Verausgabe dich nicht, ich kenne da noch mehr, was in Ordnung gebracht werden muss. Besonders bei mir ist da noch einiges zu tun!"
    
    Ich sah ihr nach, als sie an mir vorbei war und leise vor sich hin lachte.
    
    Die anderen Kollegen gingen ebenfalls und ich tat, als wenn ich noch etwas suchte. Dazu kramte ich in einer Schublade herum und versicherte mich darüber, dass alle den Raum vor mir verließen, was nicht lange dauerte. Sie waren froh Feierabend zu haben und ...
    ... trollten sich.
    
    Ich wartete noch einen Moment, wollte sicher sein, dass sich niemand mehr auf dem Flur aufhielt, und ging erst dann hinaus.
    
    Es war ruhig, sehr ruhig. In den anderen Büros war es ebenfalls still geworden und ich nahm an, dass zumindest in den Großraumbüros niemand mehr arbeitete. Warum auch. Überstunden musste noch keiner machen, es hätte keinen Sinn ergeben.
    
    Als ich vor der Tür des Kopiererraums stand, atmete ich noch einmal tief durch und drückte die Klinke herunter. Aufmachen und eintreten, war eine Bewegung.
    
    Kirsten war da und lehnte mit dem verlängerten Rücken, an einem der Geräte. Sie hatte ihre Beine übereinandergeschlagen und sah mir erwartungsvoll entgegen.
    
    "Hallo!", meinte ich und sah Kirsten in die Augen, "Ich haben gehört, hier gibt es etwas zu reparieren!"
    
    "Oh gut das sie kommen Herr Monteur, ich warte schon lange auf sie, denn ich habe da ein Problem, was behoben werden muss!"
    
    "Es gibt keine Probleme!", antwortete ich in einem bestimmten Ton und schloss die Tür hinter mir, "Es gibt Lösungen!"
    
    Sicher, ein alter Spruch, Besseres fiel mir nicht ein.
    
    "Wenn sie das sagen, werden sie den Fehler sicher schnell finden. Gestern habe ich gemerkt, dass einer der Drucker leckt. Vielleicht sollten sie es sich einmal ansehen!"
    
    "Welcher Drucker ist es denn?", fragte ich dem Spiel folgend.
    
    "Dieser hier!", meinte Kirsten, ging auf ihn zu und stellte sich neben den Drucker.
    
    "Dann wollen wir ihn uns mal ansehen. Wäre gelacht, wenn ...
«12...161718...84»