1. Arbeit macht Lust auf mehr!


    Datum: 12.12.2018, Kategorien: Sonstige,

    ... Normalerweise wurde dort gemogelt, nur ausgesuchte Früchte reingetan. Ich hätte es nicht anders gemacht. Ich kaufte sie, merkte mir den Stand und war mir sicher, wenn die Früchte nichts waren, würde ich nicht mehr bei ihm kaufen.
    
    Ganz einfach. In der Art funktionierte bei mir die Auswahl meiner Einkaufsgelegenheiten.
    
    Zum Schluss ging ich noch zum Tabakladen um die Ecke und erstand noch eine kleine Auswahl an anderen Zigarren. Obwohl ich noch keine geraucht hatte, verspürte ich Lust, sie zu probieren.
    
    Wieder zuhause angekommen schnitt ich eine der Apfelsinen durch und machte Viertel daraus. Jetzt konnte ich sie aus der Schale essen, ohne sie erst pellen zu müssen. Es machte zwar eine furchtbare Sauerei, und wenn man nicht gerne sauber machte, aß man sie besser über der Spüle. Trotzdem machte es mehr Spaß als sie zu pellen. Fingerfood, wie ich es mochte.
    
    Die Orange war süß, fest und saftig, genau, wie ich sie liebte. Dazu benutzte ich den Begriff Exportqualität, was sicher fehl am Platze war, aber ich drückte mit diesem Wort, eine besonders gute Qualität aus.
    
    Jetzt konnte der Abend kommen. Von den kleinen Leckereien hatte ich noch genug, denn für mindestens zwei Tage gekauft. Dazu ein großes Stückchen Käse. Den passenden Wein hatte ich vorrätig.
    
    Der Ofen war erneut am Bollern, und da es draußen nicht wesentlich kälter geworden war, stieg die Temperatur auf den Wert des Vortags. Ich hatte Michaela gewarnt, sie würde sich nicht darüber beschweren können.
    
    Ich ...
    ... liebe es, wenn Menschen pünktlich sind, das galt für Michaela weniger. Die Uhr tickte immer weiter und selbst nach einer halben Stunde über die Zeit, war sie nicht da. Sie wusste, wie ich hieß, und war nicht schwer, sich zu merken. Daran konnte es nicht liegen. Da ich nichts anders vorhatte, war es nicht schlimm. Es wäre nur schade drum gewesen.
    
    Endlich, eine dreiviertel Stunde nach Termin klingelte es an meiner Tür. Es war Michaela, die abgekämpft bei mir oben ankam.
    
    "Mist, bei euch sind die Stockwerke auch nicht niedriger als bei uns!", war das Erste, was ich von ihr höre und sie sah mich von weiter unten nach oben an. Sie sah herauf und ich musste grinsen. Sie sah lustig aus, anders konnte man es nicht beschreiben. Ihre Haare waren wirr und ihr Gesichtsausdruck knuffig. Jetzt hätte noch eine Brille mit kleinen, runden Scheiben gefehlt, dann wäre für mich der Anblick perfekt gewesen. Warum konnte ich nicht sagen.
    
    "Hi!", sagte sie, als sie endlich oben angekommen war und vor mir stand: "Entschuldige bitte. Ich bin nicht gerade der pünktlichste Mensch. Eine Schwäche von mir. Ich sehe nicht genug zur Uhr und wunder mich immer, dass es später ist, als es sein sollte. Es kommt mir immer was dazwischen!" Ich konnte ihr nicht böse sein, denn zu dieser Geschichte machte sie ein reumütiges Gesicht, dem man nichts verweigern konnte. Dackelblick.
    
    "Komm rein!", sagte ich stattdessen zu ihr uns ließ sie an mir vorbeigehen.
    
    Michaela roch gut. Ihr Duft war frisch, sportlich ...
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