Arbeit macht Lust auf mehr!
Datum: 12.12.2018,
Kategorien:
Sonstige,
... Umstand, über den ich grinsen musste. Normalerweise ging das anders herum.
Erst richtig kennenlernen, dann Spaß miteinander haben. Aber warum sollte man es nicht anders herummachen. Fand ich auch angenehmer. Man musste sich nicht mehr dafür anstrengen, um letztendlich die Katze im Sack zu kaufen. Man wusste, was einen erwartete. Sicher nicht alles, aber einen Vorgeschmack hatte man.
Karins Mails änderten sich mit der Zeit. Irgendwie konnte ich fühlen, dass sie wie ein unterzuckerter Diabetiker war. Sie schrieb mir sicher nicht genau, was sie am Wochenende alles erlebt hatte, aber entweder hatte sie nichts bekommen, oder zumindest nicht genug.
"Ach ja. Was ich noch fragten wollte. Hast du schon etwas gefunden für uns beide?"
Sie schrieb es nebenbei, ohne erkennbaren, vorherigen Anlass. Daher war ich erst etwas sprachlos, wenn man das Wort bei Mails überhaupt verwenden kann. Ich starrte auf den Bildschirm und überlegte fieberhaft.
"Nein, leider nicht wirklich. Das Einzige was ich gehört habe ist, dass Frau Kaiser heute nicht da ist. Somit müsste ihr Büro unbesetzt sein. Wenn sie nicht da ist, kommt sicher keiner rein, soweit ich weiß, ist ihr Raum auch niemals verschlossen. Sie nimmt immer alle wichtigen Sachen in ihrer Tasche mit, da gibt's nichts zu spionieren. Könnt für uns günstig sein!"
"Hört sich gut an!", kam zurück, "habe wieder Notstand zwischen den Beinen. Es brennt und muss gelöscht werden. Es wäre gut für mich, wenn ein Feuerwehrmann sich drum ...
... kümmern könnte. Ich denke, dass dein Schlauch genau richtig wäre.
Wie wäre es mit jetzt? Wir haben Frühstückspause und es wird nicht lange dauern!"Ich überlegte, ob es zu gefährlich sein könnte, aber kam zu dem Ergebnis, dass es keine Rolle spielte, wann wir die Löschübung ansetzten. Das Büro würde den ganzen Tag frei sein.
"OK. In zwanzig Minuten. Ich gehe vor und bereite Mal alles für die Übung vor, damit du nicht so lange warten musst. Bis gleich!"
Eine Antwort kam nicht mehr, ich sah aber, dass sie Mail sofort geöffnet wurde. Keine Antwort war auch eine.
Den Sonntag hatte ich mich gut ausgeruht, daher stand ich wieder in Saft. Es würde also kein Problem damit geben, Karins Forderungen auszuführen.
Breit grinsend stand ich auf, ging aus dem Büro und öffnete wenig später wie selbstverständlich die Tür des Büros von Frau Kaiser. Noch einen Blick nach links und rechts, und schon schloss ich die Tür hinter mir.
Der Raum war nicht sehr groß und das einzige Mobiliar bestand aus Schreibtisch und dazugehörigen Stuhl. Die Wände weiß gestrichen und steril, wie in einem Krankenhaus. Kein Bild, nichts Persönliches. Das einige private war ein Kleiderständer, kombiniert mit einem Schirmständer. Ich war zuvor noch niemals hier gewesen, hatte es mir jedoch nicht viel anders vorgestellt. Frau Kaiser war für mich ein Rätsel. Wenn sie etwas sagte, hatte es mit der Arbeit zu tun. Privates kam nicht darin vor. Sie wirkte äußerlich kalt und abweisend. Sie nahm es sehr genau mit ...