1. Arbeit macht Lust auf mehr!


    Datum: 12.12.2018, Kategorien: Sonstige,

    ... mich angeschrieben und bat mich darum, in ihr Büro zu kommen. Förmlich geschrieben wie immer, wie nicht anders erwartete.
    
    Also stand ich mit klopfendem Herzen auf und ging mit tausend Gedanken im Kopf zu ihr. Die Tür stand einen großen Spalt auf, und als ich davor stand, sie am Schreibtisch sitzen sah und anklopfen wollte, hörte ich sie sagen: "Herr Koch, kommen sie rein!"
    
    Was blieb mir anders übrig. Also trat ich ein und stand im Büro.
    
    Es sah anders aus als zuvor. Frau Kaiser hatte ihren Schreibtisch längs hingestellt und vor ihrem, war ein neuer platziert worden. Etwas eng im kleinen Raum, aber durchaus machbar.
    
    Sie sah von ihrer Tätigkeit auf und betrachtete mich für eine Moment, dann meinte sie nur trocken: "Bitte mache sie die Tür zu, was hier im Raum besprochen wird, ist nicht für alle Ohren bestimmt!" Also drehte ich mich um und schloss die Tür.
    
    "Also Herr Koch!", begann sie, als ich mich wieder umgedreht hatte, "wie ich ihnen schon gesagt habe, können wir Menschen mit ihrem Wissensstand gebrauchen. Um weiter Kräfte möglichst fit zu machen, würden ich es sehr begrüßen, wenn sie ihr Wissen mit anderen Teilen würden. Soll heißen, ich würde sie gerne als Multiplikator sehen, wie man neuerdings gerne sagt. Sie würden an Lehrgängen teilnehmen und ihr erworbenes Wissen, an die andere Mitarbeiter weitergeben sowie dass Vorhandene noch weiter vertiefen. Ich könnte mir vorstellen, dass ihnen diese Aufgabe gefällt und sie dieser gewachsen sind. Eine ausgesprochen ...
    ... gute Beziehung scheinen sie ja zu einigen der Mitarbeiter zu haben. Das kann Vorteile haben!"
    
    Mir lief ein leichter Schauer über den Rücken, als sie die letzten zwei Sätze etwas lauter und deutlicher aussprach. Es war nicht schwer, den Sinn dahinter zu erkennen.
    
    Nach einer kleinen Pause, die wohl ihren Worten mehr Gewicht verleihen sollten, fuhr sie fort."Für den Fall, dass sie meinem Angebot zustimmen, habe ich, wie sie sicher schon bemerkt haben, einen zweiten Tisch in mein Büro stellen lassen. Hier hätte sie die Ruhe um sich vorzubereiten und zu lernen. Außerdem hätten sie auch die Möglichkeit, Einzelunterweisungen vorzunehmen, ohne gestört zu werden. Nun liegt es an ihnen, mein Angebot anzunehmen oder abzulehnen. Seien sie sich versichert, bei Ablehnung hat das keine Konsequenzen für sie. Ich will sie zu nichts zwingen, meine nur, dass mein Angebot durchaus reizvoll für sie sein könnte!"
    
    Ich hatte mit vielem gerechnet, wie schon den Tag zuvor, aber damit nicht. Dabei fragte ich mich, was diese Frau damit bezweckte. Ich kam einfach nicht dahinter, sie lies es nicht zu, dass ich hinter ihre Mauer schauen konnte, die sie um sich aufgebaut hatte.
    
    Trotz allem war das Angebot wirklich sehr reizvoll. Neben speziellen Möglichkeiten die nichts mit der Arbeit zu tun hatten, bot es den Vorteil, der Macht näher zu kommen. Man musste schließlich für sich sorgen und wenn es ein Weg war, vielleicht irgendwann befördert zu werden, wollte ich mir nicht selber im Wege stehen. ...
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