1. Arbeit macht Lust auf mehr!


    Datum: 12.12.2018, Kategorien: Sonstige,

    ... Ich war mir sicher, dass Frau Kaiser es nicht für gut befand. Ich wollte es mir nicht schon am ersten Tag mit ihr verscherzen. Mit der Zeit würde ich das langsam aber sicher ändern. Das Büro brauchte einen persönlichen Touch.
    
    Währenddessen beobachtet ich Frau Kaiser aus dem Augenwinkel. Sie war voll und ganz damit beschäftigt, etwas am Rechner zu machen, dass sie mich nicht wahrnahm.
    
    Selbst bei näherer Betrachtung war ich mir nicht ganz darüber sicher, ob ihrer Haare nun echt waren oder nicht. Alles sprach für eine Perücke. Besonders der Umstand, dass sie seitdem sie hier war, die Haare anscheinend nicht gewachsen waren. Sie saßen wie immer perfekt.
    
    Während ich sie länger betrachtete war ich dabei nicht vorsichtig genug, denn auf einmal hob sie ihren Kopf, legte ihn etwas seitlich und meinte: "Herr Koch, ist irgendwas?" Da ich gerade in Gedanken versunken war, drang die Frage nur verzögert in mein Gehirn vor und ich realisierte erst spät, dass ich sie geradezu anstarrte.
    
    Jetzt war guter Rat teuer. Was sollte ich sagen, ich musste eine Begründung finden."Ich habe mich gefragt, wie der Hersteller ihres Lippenstifts heißt!", kam von mir, und noch während ich diese Frage stellte, hätte ich mich ohrfeigen können. Noch dümmer konnte ich kaum sein. Zu meinem erstaunen kam es aber vollkommen anders.
    
    "Oh, ist er ihnen aufgefallen?", kam von ihr und sie legte etwas auf, was einem Lächeln gleichkam. Etwas, was ich jetzt erst das zweite Mal bei ihr sah.
    
    "Es ist eine ...
    ... ausländische Firma von der sie sicher noch nichts gehört haben. Es ist der Einzige, den ich mag. Kein anderer Hersteller bekommt dieses Rot hin, außerdem pflegt es die Lippen, macht sie zart und weich. Sündhaft teuer, aber man muss sich auch mal etwas Luxus gönnen. Wie finden sie ihn?"
    
    Eine Frage, die ich mir noch niemals gestellt hatte. Die Frauen, die ich kannte, trugen entweder nur sehr dezente Farben oder gar keinen Lippenstift, höchstens ein Pflegeprodukt.
    
    Es war nicht gelogen, als ich ihr antwortete: "Er steht ihnen. Es macht aus ihren Lippen etwas ganz Besonderes!"
    
    Frau Koch lächelte noch breiter, griff dann wie nebenbei an eine ihrer Schubladen, zog diese auf und holte einen kleinen Standspiegel hervor, sowie jenen Stift, der dafür verantwortlich war. Sie sah hinein, machten einen Kussmund und sah es sich genau an. Anscheinend gefiel ihr nicht ganz, was sie sah, denn sie schraubte den Lippenstift auf und zog ihre Lippen gewissenhaft und sorgfältig nach. Erst als sie sich sicher war, dass alles stimmte, packte sie die Sachen weg.
    
    "So ist es besser!", antwortete sie mir daraufhin, obwohl ich keinerlei Unterschied zum vorigen Zustand erkennen konnte.
    
    Noch einmal lächelte sie mir zu, widmete sich jedoch sofort wieder ihrer Arbeit, als wenn nichts geschehen war.
    
    Kapitel 13
    
    Zum Mittag verschwand sie für genau für eine halbe Stunde. Da ich in der Zeit alleine im Büro war, kam es mir verlassen vor. Ihre Anwesenheit fehlte mir, was mir innerhalb des ersten ...
«12...545556...84»