1. Arbeit macht Lust auf mehr!


    Datum: 12.12.2018, Kategorien: Sonstige,

    ... Nachdenklich steuerte ich mein Büro wieder an und trat ein. Frau Kaiser war noch da, ihr Feierabend kam erst in einer halben Stunde. Sie sah mich neugierig an und nichts an ihr ließ auf die Schwäche schließen, der sie sich hingegeben hatte.
    
    "Und? Wie ist es gelaufen? Ich kann mir schon vorstellen, was sie gewollt hat. Wenn mich nicht alles täuscht, will sie mich loswerden, mich durch sie ersetzen. Ein schlauer Schachzug. Ich bin ihr wohl zu aufsässig geworden, sage ihr zu oft, was ich von ihr denke. Vielleicht dadurch sogar zu gefährlich. Sie braucht jemanden den sie lenken kann, jemanden wie sie. Dafür wird sie ihnen weiterhin Honig um den Mund schmieren und alles tun, damit sie ihr Ziel erreicht. Sie wird vor nichts zurückschrecken, Karriere ist alles, woran sie denkt. Soweit ich weiß ist sie mit einem Projekt betraut, was ihr den Durchbruch nach oben schenken könnte. Sie selber wird es aber nicht schaffen. Dafür hat sie mich beauftragt, es für sie zu tun. An ihrer Stelle würde ich ihnen dasselbe schicken und sich das Beste aus beidem einverleiben!"
    
    Ich sah Frau Kaiser sehr Tief in die Augen. Sie hatte genau das Erraten, was vonstattengehen solle. Sie kannte Frau Schmidt wirklich gut. Daher war ich jetzt ganz davon überzeugt, dass sie zuvor schon recht gehabt hatte.
    
    "Ich sehe schon, ich liege richtig. Ihre Augen verraten das. Jetzt ist es an ihnen, was sie machen. Ich kann sie nicht dabei aufhalten, was immer sie auch entscheiden, was für sie das Richtige ist. ...
    ... Sie brauchen es mir nicht einmal zu sagen. Ich werde es sowieso mitbekommen!"
    
    Ich ging wortlos an meinen Schreibtisch und ließ mich auf den Stuhl fallen und sah zu ihr herüber.
    
    "Wozu ist der Tisch mit den Bürsten in ihrem Büro da?", fragte ich nur um Zeit für meine Entscheidung zu gewinnen. Dabei war die Frage nicht einmal wirklich von Interesse für mich. Es war nur ein Ausweichen vor dem Unvermeidlichen.
    
    "Tja!", begann Frau Kaiser und ließ sich gegen ihre Lehne zurück, was ich selten bei ihr zu sehen bekam. Meistens saß sie stocksteif auf ihrem Stuhl, "das ist eine seltsame Sache.
    
    Britta hat eine etwas seltsame Schwäche. Sie liebt es, gekämmt und gebürstet zu werden!"
    
    Ich musste grinsen, denn es hörte sich wirklich etwas fremdartig an. Aber Frau Kaiser fuhr fort.
    
    "Viele Menschen mögen es zum Beispiel, wenn man ihre Kopfhaut massiert oder diese krault. Bei ihr ist das ähnlich, nur wesentlich intensiver. Wenn man erst bei ihr damit anfängt, verfällt sie in Ekstase, wird vollkommen willenlos. Nur wenige wissen davon. Es ist die einzige Möglichkeit sie zu knacken. Sie sitzt oft selber stundenlang vor dem Spiegel und kämmt sich ihr Haar, liebt es, wenn der Kamm oder die Bürste dabei über die Kopfhaut kratzt!"
    
    Wirklich seltsam, aber warum nicht. Sich das auszudenken wäre nicht einfach gewesen. "Hmmm!", überlegte ich und in mir, begann ein Plan zu reifen. Ich hatte mich inzwischen entschieden, auf welcher Seite ich sein wollte, denn für eine musste ich mich ...
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