#041-JACAKA-Rentnerleben 10
Datum: 12.09.2020,
Kategorien:
Hausfrauen
... war nach seiner Standpauke die liebste Ehefrau der Welt. Und jetzt, bei der nächsten Gelegenheit, war ich wieder schwach geworden. Mit einem unheimlich schlechten Gewissen fuhr ich wieder heim.
Ich kam gegen 14 Uhr in der Villa an und mir war schon ganz schlecht vor Schuldgefühle und auch ein bisschen vor Angst, was jetzt passieren würde. Als erstes traf ich Carmina und ich heulte gleich los. Sie lief gleich auf mich zu und nahm mich in den Arm. „Was ist los, cariño?", wollte sie gleich wissen. Sie schaute mir nur in mein Gesicht und sie wusste Bescheid. „No, no, no, no, nicht schon wieder!", rief sie lauter, als sie eigentlich wollte. Ich hörte Karl, wie er von der Terrasse schnellen Schrittes zu uns kam.
Karl erzählt:
„No, no, no, no, nicht schon wieder!", hörte ich Carmina rufen. Besorgt lief ich schnell zu den Beiden in den Gang. Und da sah ich das Häufchen Elend auf zwei Beinen vor mir stehen. Der Blick von ihr erzählte Bände! Ich nahm sie bei den Schultern und drehte sie langsam zu mir hin. „Und wer war es diesmal?" Heulend erzählte sie mir von ihren Dessouskauf und von Sachiko. „Was hast Du mir vor einem Monat versprochen?", fragte ich stinksauer. Anstelle einer Antwort wurde ihr Weinen nur noch heftiger. Ich fragte noch einmal: „ Was hast Du mir versprochen?" Aber eine Antwort kam nicht. „Jetzt bin ich Dir also nicht einmal mehr ein Wort wert!", sagte ich leise zu ihr und drehte mich um. Ich nahm den Porscheschlüssel aus dem Schlüsselkasten, holte meinen ...
... 911er aus der Garage und fuhr los.
Ziellos fuhr ich über die Insel, Llucmajor, Campos, Felanitx, Son Macià, bis hoch nach Cala Rajada, von da aus landete ich irgendwann in Port d'Alcúdia. Ich parkte in der Nähe des Hafens und bestellte mir in einem Restaurant einen Espresso und ein San Miguel. Ich schaute auf mein Handy, das ich vor Fahrtantritt auf stumm geschaltet hatte. Es waren drei verpasste Anrufe darauf und eine WhatsApp, alles von Carmina: „Mach bitte keinen Mist!", zusammen mit dem Emoji eines traurigen Gesichts.
Ich ließ mein Handy stumm geschaltet und steckte es wieder ein. Ziellos fuhr ich weiter in den Westen der Insel, tankte irgendwo auf der Ma-10 und fand mich gegen Abend auf der Ma-1 kurz vor Palma wieder. Eine knappe halbe Stunde später parkte ich meinen Porsche auf meinem Grundstück und lief, ohne noch einmal ins Haus zu gehen, hinunter zum Strand. Ich wählte zum Abendessen absichtlich ein Lokal, in dem ich nicht so bekannt war. Als die Sperrstunde kam, ging ich zurück zur Villa.
Das Haus lag im Dunkeln. Ich trat durch die Vordertür ein und ging in die Küche. Im Kühlschrank fand ich noch ein San Miguel und trank es gedankenverloren mit Blick in den Garten aus. Ich würde heute Nacht im Gästezimmer schlafen, so viel stand für mich fest. Und morgen würde es ein Gespräch mit Jasmin geben, Ausgang offen. Ich duschte noch kurz, achtete auf penible Zahnreinigung und mangels Schlafanzug, legte ich mich nackt ins Bett. Einschlafen konnte ich nicht, mir ging zu ...