Die neue Dienerin der Ishtar
Datum: 14.09.2020,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie,
... „So, es wird Zeit für den Morgengesang für die Göttin. Hör zu! Du wirst schon bald im Chor mitsingen können. Ich hoffe, Bahra konnte dich etwas beruhigen." Nitschi, Bahra und die anderen Mädchen stellten sich in zwei Chören auf und es entspann sich ein Wechselgesang eines über eintausend Jahre alten Liedes.
Oh du meine Blühende, du blühst -- süß ist dein Zauber.
Mein blühender Garten der Äpfel -- süß ist dein Zauber.
Mein blühender Baum voll Äpfel -- süß ist dein Zauber.
Meine weiße Säule, du weiße -- süß ist dein Zauber.
Meine Alabastersäule im Lapislazuli -- wie süß ist sie.
Der Gesang endete und die Mädchen knieten vor der Figur nieder und murmelten einige Worte, welche ich nicht verstehen konnte.
Nitschi kam wieder zu mir und sprach mir Mut zu, denn alle diese Mädchen hätten dies überstanden. „Ich bleibe bei dir, egal was auch geschehen mag. Erinnere dich daran, ich bin da!" Sie ging mit mir aus dem Kreis heraus, ergriff einen Kienspan und gab ihn mir in die Hand. Während wir zurück schritten, rief sie immer wieder: „Hier kommt Samchat, die Jungfrau, die neue Dienerin der Ishtar." Mit diesen Worten war ich inmitten des Kreises der Mädchen angekommen.
Nitschi hatte mich an einen Altar geführt, vor dem ich nun stand. Sie richtete nun das Wort an mich: „Samchat, Jungfrau, opfere zunächst der Göttin deine Kleider, dein altes Leben." Ich legte etwas linkisch meine Hände an den Saum meines Hemdes und wollte es hochkrempeln. Ich musste etwas gestockt ...
... haben, denn ich dachte darüber nach, ob ich das auch wollte. Da hörte ich Bahra neben mir flüstern: „Erschrick nicht! Ich werde dir helfen." Sie zog einen der Ärmel so weit, dass ich meinen gebeugten Arm wieder zurückziehen konnte, dann machte sie dies beim zweiten Arm und zog dann die Bluse über den Kopf. Mein Oberkörper war jetzt nackt, meine Brüste für alle sichtbar. Zaghaft sah ich auf. Niemand lachte über mich, obwohl ich das erwartet hatte.
Dann gab mir Nitschi einen Becher zu trinken und ließ nicht ab, bis ich alles ausgetrunken hatte. „Trink das Bier, das Getränk der Göttin der Liebe, den Rauschtrank der Göttin der Schlacht!" Der bittere Geschmack erinnerte mich an meine Mutter und die Geborgenheit bei ihr, als wir gemeinsam Bier gebraut hatten. Ich hatte nie gewusst, dass Bier ein Liebestrank war. Bahra war aber noch nicht fertig, ich hatte ja noch meinen Rock an. Sie hakte ihren Finger in den Saum meines Rockes ein und zog ihn langsam nach unten. Als er auf dem Boden lag, stupste sie mein Bein an und ich trat zur Seite. Gemeinsam mit dem Hemd legte sie ihn auf den Altar. Nitschi stand wieder nah bei mir und rief: „Seht, Samchat, die Jungfrau, hat der Göttin ihre Kleider geopfert." Wieder bekam ich einen Becher an die Lippen gesetzt und ich trank ihn aus und spürte langsam die Wirkung des Rauschtrankes.
Wieder war Nitschi die Zeremonienmeisterin, indem sie rief: „Samchat, besteige den Opfertisch als das lebendige Opfer der Göttin."
Bahra half mir und bald lag ...