Lila 01
Datum: 14.09.2020,
Kategorien:
Nicht festgelegt,
Ursprünglich wollte ich diese Geschichte unter "Science Fiction & Fantasy" publizieren, aber nachdem dies nur den reinen Hintergrund der Welt bildet, in der sie spielt, habe ich sie unter "non consent - reluctance" eingeordnet, was der Handlung eher entspricht. Dementsprechend erwarten den Leser auch Sklaverei, Gewalt, Erniedrigung und verstörende Szenen. Dies ist jedenfalls weder eine Beschreibung der Welt wie sie ist, noch wie sie sein sollte.
Lila lenkte den kleinen Gleiter in einem großen Bogen um die elterliche Farm und blickte über die Weiden, die bis zum Horizont reichten. Ihr Vater war vor knapp 30 Jahren auf Erion 3 gelandet, hatte 7 Jahre als Sklave auf Zeit bei der Agentur gedient, um für den langen Transport im Kryoschiff zu bezahlen, hatte dann ihre Mutter von der Agentur freigekauft, obwohl sie noch ein Jahr Dienst offen hatte, mit ihr gemeinsam diese Ranch in der weiten Steppe dieses jungen Planeten gegründet und insgesamt fünf Kinder großgezogen. Heute hatten sie vier große Herden und zählten zweifellos zu den wohlhabenderen Kolonisten.
Ihr Vater wollte sie am liebsten mit einem Beamten der Agentur verheiraten, um der ganzen Welt seinen mühsam erworbenen Status zu präsentieren, sie träumte aber heimlich davon, diesem öden Stück Terraform-Fels zu entfliehen und die Welten zu sehen, von denen sie in ihren Geschichten las. Oder zumindest einen jungen Rancher zu heiraten - auch wenn hier draußen theoretisch dieselben strengen Regeln galten und man von einem ...
... jungen Mädchen vor allem Gehorsam und Fleiß erwartete, hatte sie doch weit mehr Freiheiten als ein Stadtmädchen, das sein Leben in einem goldenen Käfig verbrachte.
Sie war vor 2 Monaten - trotz des ausdrücklichen Verbots ihres Vaters - sogar mit dem Gleiter zum Jahrmarkt nach Sareen geflogen - dabei hatte sie das klapprige Ding mit Zusatztanks beladen, bis es fast nicht mehr vom Boden kam, um die weite Strecke überhaupt zu schaffen. Sie hatte getanzt, ein paar junge Rancher aus Gegend kennengelernt, von denen einer ihr sogar versprochen hatte, bei ihrem Vater um ihre Hand anzuhalten und war dann zurückgeflogen bevor es dunkel wurde. Die Tracht Prügel, die ihr ihr Vater beim Heimkommen verpasste, und die sie eine Woche lang auf dem Bauch schlafen ließ, war der Spaß jedenfalls wert gewesen.
Als sie gerade über das stattliche Wohngebäude der Farm flog, entdeckte sie am Boden etwas unerwartetes - einen Gleiter, aber kein winziges, offenes Modell wie der in dem sie saß, sondern ein richtiger Kabinengleiter, mit Platz für mindestens 5 Menschen oder entsprechend viel Ladegut. So etwas war sehr ungewöhnlich - sie kannte keine Farm in der Gegend, die so ein Flugzeug besaß, und die erzeugten Produkte - Fleisch, Käse, Felle und Wolle - verließen die Farm aus Kostengründen auf den langsamen Bodentransportern. Vielleicht war das ja einer der jungen Männer aus Sareen, oder doch der öde Agenturbeamte, der um ihre Hand anhalten wollte? Sie drehte den Gleiter in eine letzte Runde durch ...