Lila 01
Datum: 14.09.2020,
Kategorien:
Nicht festgelegt,
... Ihre zweite Tochter Ora eigentlich mein Eigentum sind. Sie haben also die Wahl: Entweder ich nehme jetzt dieses Mädchen mit, oder wir sehen und vor Gericht und Sie haben ab dann vielleicht nur noch einen einzigen Sohn."
Lilas Mutter hatte von der Tür zur Küche aus mitgehört und stürzte sich nun schreiend auf den Fremden. Ihr Vater ging dazwischen und hielt sie fest, bevor sie den ihn erreichen konnte: "Tara, er hat eine Waffe und vermutlich hat er sogar Recht - wir haben damals darüber gesprochen. Was sollen wir denn tun? Sollen wir wirklich riskieren, vier Kinder zu verlieren?" Ihre Mutter sank heulend zusammen, Lila bückte sich und wollte sich um sie kümmern, als der Fremde plötzlich hinter ihr stand und ihr mit einem raschen Griff ein Halsband an dem eine Leine befestigt war um den Hals legte. Mit einem kräftigen Ruck zog er sie hoch und hinter sich her in Richtung Türe. Ihr Vater hatte nun auch Tränen in den Augen und kniete auf dem Boden neben seiner Frau. Lila wollte sich noch einmal umdrehen, aber ein schmerzhafter Ruck an der Leine bedeutete ihr, dass sie weiterzugehen hatte.
Sie bestieg den Gleiter des Fremden, dort öffnete er ein vergittertes Fach, das auf Bodenhöhe in einer Seitenverkleidung lag und befahl ihr, hineinzuklettern. Als sie nicht augenblicklich gehorchte, trat er ihr von hinten so fest in die Kniekehle, dass sie zusammenbrach und auf die Knie fiel, dann trat er sie abermals kräftig mit der Fußspitze in die Seite und sagte: "In Zukunft erwarte ...
... ich, dass du augenblicklich gehorchst, Mädchen!" Sie hatte keine Lust auf noch mehr Misshandlungen, also kroch sie rückwärts auf ihren schmerzenden Knien in das enge Fach. Sie musste den Kopf einziehen, damit der Fremde die Tür schließen konnte. Anschließend setzte er sich ans Steuer und hob ab.
Lila kauerte auf Knien in dem engen Fach, ihr Hinterteil auf den Fersen, die Beine komplett angezogen, den Oberkörper gebeugt, sodass ihre Brust auf ihren Knien lag, den Kopf eingezogen, ihr Gesicht direkt über dem Boden. Das dicke Kleid aus der warmen, haarigen Ziegenwolle schützte zwar ihre malträtierten Knie vor dem geriffelten Metallboden, reduzierte aber den wenigen Platz in dem Fach weiter und wurde mit der Zeit ziemlich warm, sodass sie zu schwitzen begann. Erst jetzt wurde ihr schön langsam klar, was gerade passiert war. Ihr bisheriges Leben war jedenfalls mit einem Schlag vorbei, und was nun vor ihr lag, war im besten Fall ungewiss.
Es war ihr natürlich immer klar gewesen, dass Sklaverei in den Kolonien alltäglich war - die meisten Kolonisten kamen - wie ihre Eltern - als Sklaven auf Zeit in die Kolonien und arbeiteten die Kosten der Reise im Dienst der Agentur ab, auch auf den Farmen der Umgebung arbeiteten oft Sklaven und Sklavinnen (vor allem auf jenen von Farmern, die nicht mit 5 Kindern gesegnet waren...), aber diese waren praktisch wie Familienmitglieder. Natürlich bekamen sie von Zeit zu Zeit - je nach Temperament der Herrschaft - Schläge, aber davon blieben auch ...