1. Eine nachhaltige Begegnung im Café


    Datum: 13.12.2018, Kategorien: Hausfrauen

    ... dem keine Aufmerksamkeit zollen, lenkt nur ab, mein erster Impuls.
    
    Das Gespräch zog sich hin. Und nach rund einer Stunde brauchte Klaus mal eine Toilettenpause. Wir unterbrachen unsere Sitzung, ich lehnte mich zurück, und natürlich schaute ich rüber, für die Minuten seiner Abwesenheit mit freiem Blickfeld. Die Dame senkte kurz, quasi schamvoll ihren Blick, sich wohl ertappt fühlend, um dann aber auch gleich den Blickkontakt wieder aufzunehmen. Die Ahnung eines Lächelns huschte über ihr Gesicht.
    
    Sie war elegant anzuschauen, gepflegt, sanfte Körperrundungen, ausgeprägte Brüste, hatte nur wenige Falten und eine knapp schulterlange, brünette, geschwungene Frisur mit zarten grauen Strähnchen. Sah freundlich-frech aus, modern. Ihr Make-up war akzentuiert, aber nicht übertrieben. Ihre Lippen vertrugen zusammen mit der Haarfarbe einen kräftigen Ton. Ihre Augen „strahlten" charmant, dezent betont, darüber akkurat-geschwungene Augenbrauen, ganz die Dame hier.
    
    Klaus kam zurück und ich musste mich innerlich richtig zusammenreißen. Gott, ich war deutlich verunsichert auf einmal, ehem, wie gesagt, verwirrt, fühlte mich „angesprochen" ...
    
    Das Gespräch zog sich fast eine weitere Stunde hin, die mir jetzt schon bald lästig wurde. Die Frau blieb und bestellte sich sogar ein weiteres Kännchen, ... und pflegte ihr „Blickspielchen" weiter.
    
    Endlich ... wir hatten unser Ergebnis auf den Tisch! Mein Gesprächspartner musste auch los. Er zahlte für mich mit, lud mich ein damit und ...
    ... verabschiedete sich, während ich vorgab, noch Papiere sortieren zu müssen. In Wirklichkeit packte ich, nach dem er das Café verlassen hatte, schnell alles in die Aktentasche und lehnte mich noch mal entspannt zurück. Jetzt rang ich mir auch ein längst überfälliges Lächeln in die Richtung der smarten Dame in der Ecke ab. Und sie lächelte jetzt mutiger zurück.
    
    Auf einmal nahm ich wieder die Hintergrundmusik wahr, registrierte bewusster das Gewusel um mich herum. Ich schaute mittlerweile ebenso fasziniert, wie verwundert, immer wieder zu meiner schönen Unbekannten hinüber. Meine rechte Hand strich verlegen übers Kinn, bis ich, fast schüchtern, eine Reaktion wagte. Mein Zeigefinger wies dezent erst auf mich, um dann mit zarter Bewegung, kaum sichtbar, in ihre Richtung zu deuten. Ebenso so scheu, mich anblickend, neigte ihr Kopf sich zu einer ganz sanften Bejahung ... Mein Herzschlag nahm zu. Das streichelte reineweg mein oft geprüftes Ego.
    
    Ich stand langsam auf, wollte nicht hektisch wirken, griff meine Aktentasche und mein Jackett und lief durch die Sesselreihen, ein wenig wie in Trance, zu ihr rüber. Vor dem Tisch blieb ich stehen, sie sah freundlich hoch.
    
    Ich: „Darf ich mich setzen?"
    
    Sie leise: „Bitte, junger Mann. Ich habe nichts dagegen ...!"
    
    Ich schluckte, nahm auf dem ihr nächsten Sessel Platz und suchte nach ersten, etwas unsicheren Worten: „Sie ... Sie sind häufiger hier? Haben ... haben sie mich beobachtet?"
    
    Sie lächelte wieder, etwas geheimnisvoll, sanfte ...
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