1. Pauline, "In Extremis"


    Datum: 16.09.2020, Kategorien: BDSM

    ... breiten Treppe nach unten runter vorbei und dann durch eine schwere große Tür am Ende des Ganges vom Verwaltungsgebäude, rein in eine der alten ausgeräumten Fabrikhallen. Eigentlich hatte ich hier nun Stimmgewirr, laute Musik und Trubel erwartet und viele Augenpaare, die uns anstarren, als wir reinkommen, aber stattdessen ist es fast still. Ja, es sind Leute hier, aber ganz anders als erwartet. Während Britta und ich hier wieder ausgerichtet werden, habe ich einen Moment mich kurz umzusehen. Wir stehen oben auf einer Art schmiedeeiserner Galerie mit nackten Füßen auf kaltem Metall, die eine alte Maschinenhalle, umläuft. Von ihr gehen rundum verschiedene Räume ab, die zum Teil verglaste Türen haben und wohl mal Büros und Lagerräume waren, die mit der Produktion zu tun hatten und nun zum Teil auch erleuchtet sind. Eine Metalltreppe führt von hier oben unten und ebenso eine gegenüber von uns auf der anderen Seite.
    
    Der große weitläufige Raum unten, selbst nun ohne Maschinen darin, erinnert irgendwie an eine Art von großer ovaler Messehalle, einer Fachmesse, mit einem halbhohen Podium von sicher 8x8 Metern im Zentrum. Und rum um das Podium, mit einigem Abstand dazu, an den Außenwänden, gibt es so etwas wie kleine Messestände unter der Galerie über ihnen. Ich hatte vielleicht gedacht, dass es so aussehen würde, wie bei Torstens Eltern im Clubkeller. Mit Bühne und Einzeltischen, einer Bar und Spielzonen. Aber das ist hier so ganz anders und hat nicht den shabby-chic Charme ...
    ... vergangener Zeiten oder ist etwa plüschig und erotisch. Nein, ganz im Gegenteil. Alles ist zwar sichtlich alt, abgestanden, verbraucht und rostet zum Teil sichtlich vor sich hin, aber es ist alles trotzdem nach wie vor funktional und industriell. Es riecht auch so. Eben nach Metall, Rost, Ruß, Öl, Diesel, Lösungsmitteln und Staub natürlich. Muffig aber auch irgendwie scharf, als ob man eine Klitsche von Autowerkstatt betritt. Gunnar wäre begeistert.
    
    Alle Maschinen sind längst raus, aber die Betonsockel, auf denen sie standen, sind noch da und auch eine Schiene, die zusammen mit alten Rohrleitungen unter der Galerie verläuft und an der wahrscheinlich die schweren Werkstücke früher von Maschine zu Maschine an Ketten weitergeschoben worden sind, ist noch da. Es ist auch gar nicht so schummrig wie ich erwartet hatte, aber auch nicht etwa grell erleuchtet. Ein nüchternes kaltes Zwischending zwischen Beidem. Gelblich schmutzig aber doch so, dass man alles gut sehen kann und es eigentlich keine wirklich dunklen Ecken gibt. Vielleicht ist das auch nur die effiziente Beleuchtung, so wie in einer Disco vor der Öffnung, vor dem Event, denn das findet gerade sicher nicht hier statt, denn die Masse an Menschen, die ich erwartet hatte, ist nicht hier. Stattdessen ist es so, dass ich sehe, wie unten auf jedem ehemaligen Maschinensockel zum Teil sehr unterschiedliche Frauen in ebenso unterschiedlichen Aufmachungen stehen, aber jede sozusagen in einem eigenen Messestand, mit eigenem gedimmtem ...
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