The Beautiful Black Bull 02
Datum: 17.09.2020,
Kategorien:
Verschiedene Rassen
... in meinem Leben gesehen habe... ",erklärte ich aus einem Gefühl tiefster Aufrichtigkeit heraus, „...Bitte entschuldigen sie! Ich... ich wollte sie nicht stören, aber das musste ich einfach loswerden."
Aus dem Augenwinkel musterte ich beiläufig jene Frau, die leichenblass neben Nicole verharrte und augenscheinlich sehr krank war. Trotzdem streckte sich ein schiefes Grinsen über ihr Leid geplagtes Gesicht. Gespannt schien sie darauf zu warten, wie meine zukünftige Gattin wohl auf dieses überfallartige Kompliment reagieren würde. Doch Nicole war zu perplex. Außer einem verdutzten Gesichtsausdruck, erntete ich nur verlegenes Schweigen. Mein Reservoir an Spontanität war erschöpft. Der Moment unbedachten Mutes degenerierte wieder zu einem Augenblick peinlicher Stille.
Mit einem dümmlichen Grinsen entzog ich mich dieser stagnierenden Situation. Ich setzte meine Runde um den See weiter fort. Im Laufen warf ich noch einen letzten Schulterblick zurück. Mein Herz machte einen Sprung. Ihr liebreizendes Lächeln folgte mir. Auch sie hatte sich zu mir umgewandt.
Ich joggte weiter, hatte nur noch diese einzigartige Frau vor Augen. Es ärgerte mich, dass mich mein Mut verlassen hatte und mir nicht irgendetwas eingefallen war, um sie wieder sehen zu können. Irgendein passender Spruch. Etwas Witziges, Spontanes, Überzeugendes, dass mir den Weg zu ihrer Telefonnummer geebnet hätte.
Fieberhaft dachte ich darüber nach, ob ich noch einmal umkehren sollte, entschied mich aber ...
... dagegen. Es erschien mir zu aufdringlich. Meine Gedanken kreisten und suchten nach einer Lösung.
Dieses außergewöhnliche Wesen hatte mir im Weitergehen einen hinreißenden Schulterblick geschenkt. Mein Kompliment war also als ein solches bei ihr angekommen. Angestrengt dacht ich nach. Wenn es von ihrer Seite irgendein Interesse geben sollte, dann würde sie auf diesem Rundweg weiter gehen, bis wir uns wieder begegneten. Es war in diesem Moment für mich die einzige Hoffnung auf eine zweite Chance.
Ich legte mir ein paar Worte für diesen Fall zurecht. Um die quälende Distanz schwelender Ungewissheit möglichst schnell zu überbrücken, steigerte ich mein Lauftempo. Fast hätte ich die Hoffnung aufgegeben, doch nach ungefähr acht Kilometern entdeckte ich meine Traumfrau. Sie saß alleine auf einer Parkbank, direkt am Rundweg, als hätte sie auf mich gewartet. Unsere Blicke trafen sich.
Da war sie, die zweite Chance... und ich nutzte sie. Wir heirateten ein Jahr später unweit der Stelle, an der wir uns zum ersten Mal begegnet waren. Unter freiem Himmel gaben wir uns auf einem hölzernen Steg das „Ja Wort". Das mag jetzt etwas kitschig klingen, aber sind nicht alle Hochzeiten auf die ein oder andere Weise kitschig?
Ich kehrte aus jener Erinnerung wieder zurück in die Gegenwart und öffnete meine Augen. Schmatzend kreisten meine Finger durch ihre Labien. Nicoles Lider waren geschlossen. Ein genussvoll entspannter Ausdruck lag auf ihrer Miene.
„Danke... für dieses außergewöhnliche ...