1. Auch Dämonen lieben


    Datum: 28.09.2020, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    ... die Welt nicht mehr. Sich für verrückt erklärend verließ er den Raum. Eine heiße Dusche und ein leichtes Mittagessen würden ihm sicher guttun. Den Schatten in der Ecke der Bücherei nahm er nicht wahr.
    
    Kapitel 5
    
    Nach der ausgiebigen Dusche und seinem Mittagessen hatte Jan sich wieder beruhigt und tat das Erlebte als Hirngespinst ab. Seine Fantasie und Sinne müssen ihm einen üblen Streich gespielt haben, so war er nun überzeugt. Der Rest des Tages verlief ereignislos, bis er irgendwann auf dem urgemütlichen Sofa, mit einem sehr interessanten Buch im Arm, einschlief...
    
    Geräuschlos und leicht wie eine Feder berührten die zierlichen Hufe den hölzernen Boden. Frei! Endlich frei! Viel zu lange schon hatte Myrandastraza ihr Dasein in der Unterwelt gefristet! Viel zu lange schon hatte sie keinen Menschen mehr...keinen Mann mehr gehabt! Ausgehungert und kraftlos blickte sie sich in dem abgedunkelten Raum um. Viel hatte sich nicht geändert, seit sie das letzte Mal auf der Erde war, dachte sie sich. Das müssten jetzt um die 600 Jahre gewesen sein. Geräuschlos glitt sie um den Tisch herum und blickte durch das trübe Fenster hinaus. Ihr stockte der Atem. Offensichtlich ist doch einiges in der Welt passiert. Ihr Blick huschte über Lieferwagen, Fahrräder, Skateboards und E-Scooter. Über Lichtreklame, Schaufenster, riesige Gebäude, Flugzeuge und Hubschrauber. Beeindruckt über den rasanten technischen Fortschritt löste sie ihren Blick von der Außenwelt und kehrte ihr den Rücken. Sie ...
    ... war verwirrt. Eine unbekannte Welt da draußen...Und eine so vertraute hier drinnen. Leise schlich sie zur Tür. Kein Geräusch drang hindurch. War sie allein? Doch wer hatte sie dann befreit? Die Siegel konnten unmöglich von allein gebrochen sein!
    
    Ihre Klauenartigen Hände ergriffen die Türklinke und drückten sie vorsichtig hinunter. Sie musste auf der Hut sein. Sollte es einer der Priester gewesen sein, wäre sie in ihrem geschwächten Zustand leichte Beute. Doch das Haus wirkte verlassen. So leise sie konnte schlich sie aus dem Zimmer. Rechnete jeden Augenblick mit einem hinterhältigen Angriff ihrer Peiniger. Doch der blieb aus. Als sie das Wohnzimmer betrat erkannte sie einen Menschen auf dem Sofa liegen. Im Bruchteil eines Augenblicks nutzte sie ihre verbleibende Magie, um mit den Schatten zu verschmelzen. Aus der Dunkelheit heraus beobachtete sie ihn argwöhnisch. Ein Jüngling. Kaum im Mannesalter und merkwürdig bekleidet, lag auf dem Sofa. Vermeintlich schlafend. Doch genauso könnte es eine List sein. Sie in Sicherheit wiegen und dann erneut verbannen. Doch nicht mit ihr! Niemals wieder würde sie dorthin zurückkehren!
    
    Mehrere Minuten besah sie den Jüngling aus dem Schatten heraus. Er schien wirklich zu schlafen. Und ihr Hunger drohte sie zu überwältigen. Würde sie sich noch länger verbergen, das wusste sie, würde sie womöglich ihr Bewusstsein verlieren. Myrandastraza löste sich aus den Schatten und trat ins dämmrige Licht. Ihre blutroten Augen hatten ihre Beute fixiert. ...
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