Auch Dämonen lieben
Datum: 28.09.2020,
Kategorien:
Erotische Verbindungen,
... Diese war sogar von den traurigen Kochkenntnissen Jans total begeistert. Zum Mittagessen servierte er ihr eine kulinarische Köstlichkeit, die sie vor Wonne jauchzen ließ. Er nannte es Dosenravioli.
So lernte sie im Laufe des Tages nicht nur Jan als Menschen kennen, zum Beispiel, dass er vor kurzem 19 Jahre alt geworden ist (sie musste dabei etwas schmunzeln), sondern auch wie er in diese kuriose Wohnung gekommen ist, seine Liebe zu alten Sprachen, was er mag und nicht mag und vieles mehr. Als auch, was sich in den letzten Jahrhunderten auf der Welt getan hatte. Kriege, Menschenrechte, Umweltzerstörung, technologischer Fortschritt, etc. Jan nutzte dafür, auch wenn er immer gut in Geschichte war, die modernen Medien wie YouTube, in denen sehr gut und kompakt wichtige Meilensteine und Ereignisse der Weltgeschichte gezeigt wurden. Und Jan hingegen durfte an Myras Leben teilhaben. Zuerst zögerlich, doch dann immer offener, sprach sie von sich, ihrer Rasse und der Welt aus der sie kam. Er erfuhr, dass sie als Sukkubus zu den niederen Dämonen zählte und von ihren Meistern dazu gezwungen werden, die Seelen der Männer durch sexuelle Erlebnisse zu ernten. Je intensiver der Kontakt, umso mehr Energie kann einen Sukkubus erbeuten. Jan schauderte bei dem Gedanken. Zuneigung und Mitleid kam in ihm auf, als sie mit nach unten gesenktem Blick von ihrem Schicksal erzählte. Ihre Hände zerkneteten die Bettdecke, was zusätzlich von ihrem Unwohlsein zeugte.
Einen plötzlichen Impuls ...
... folgend, ergriff er ihre unruhigen Hände und hielt sie fest. Überrascht schaute sie zu ihm auf.
„Bist...", musste Jan die Frage stellen, „bist du noch immer die Sklavin eines höheren Dämons?"
„Fragst du, weil du um deine Sicherheit besorgt bist, oder um meine?", lachte sie bitter.
„Vielleicht beides?", antwortete Jan leise und lächelte unsicher.
Ihre Überraschung über diese Aussage ließ sie sich nicht anmerken. Es verwirrte sie, dass ein Sterblicher sich um sie sorgte. Um einen Dämon. Sie schaute in seine Augen. Versuchte seine wahren Motive zu ergründen. Doch gelang es ihr nicht. Wäre sie im Vollbesitz ihrer Kräfte, wäre es ihr ein leichtes gewesen seine wahren Gefühle und Absichten zu erfahren. Doch jetzt gerade musste sie sich auf ihren Instinkt verlassen. Während sie grübelte, wurde die Pause immer länger. Und für Jan immer unangenehmer. Schamesröte stieg ihm ins Gesicht. Plötzlich hatte er das Gefühl, dass diese unbedachte Aussage etwas sehr viel Raum für Interpretation ließ. Er wollte gerade zurückrudern. Seine Aussage entschärfen, als sie ihn anlächelte.
"Das ist sehr nett von dir, danke. Aber in beiden Punkten kann ich dich, glaube ich, beruhigen. Ich habe nicht vor dir zu schaden. Schließlich hast du mich gepflegt, als ich in Not war. Und außerdem...", sie rechnete kurz nach, "... war ich über sechs Jahrhunderte verbannt. Ich glaube nicht, dass mein früherer Meister mich vermisst, geschweige denn sucht. Vielleicht ist es ihm nicht einmal aufgefallen."
Ein ...