Kleopatra vor Caesar
Datum: 29.09.2020,
Kategorien:
Kunst,
Eine klassische Schönheit, 21 Jahre alt, Königin von Ober- und Unterägypten, letzte Pharaonin, Sexsymbol der Antike: Kleopatra VII. Philopator.
Seit mehr als 2.000 Jahren sorgt Kleopatra nun für Aufsehen: verteufelt als Kurtisane vom Nil, verklärt als Tragödin, die an ihrer Liebe scheitert und eine jahrtausendalte Kultur in den Abgrund stürzt.
1. Legende und Wahrheit
Von den vielen Legenden, die sich um ihr aufregendes Leben ranken, ist die Geschichte ihrer ersten Begegnung mit Julius Cäsar sicherlich eine der schönsten:
Demnach läßt sich Kleopatra im Herbst des Jahres 48 v. Chr. von ihrem treuen Diener Apollodoros des Nachts mit einem kleinen Boot unbemerkt zum Hafen von Alexandria rudern und in einen Teppich gewickelt in den Palast – an den strengen Wachen ihres verfeindeten Bruders Ptolemaios XIII. vorbei – in Cäsars Gemächer schmuggeln.
Caesar ist mit der Absicht ins Land gekommen, den geschwisterlichen Streit um den ägyptischen Thron im römischen Sinne zu schlichten.
Das als Geschenk getarnte Bündel wird vor dem römischen Feldherrn ausgerollt und vor Cäsars Füßen liegt die damals 21-jährige Monarchin, die sich spärlich bekleidet effektvoll präsentiert. Ein unmißverständliches Angebot an den 52-Jährigen, der dafür bekannt ist, kaum einer Schönheit widerstehen zu können.
Kleopatra spielt all ihre Intelligenz, ihren Ehrgeiz und ihren Charme aus, sodaß der Imperator ihr schließlich hilft, die Thronstreitigkeiten zu ihren Gunsten zu beenden.
Tatsache ...
... bleibt, daß beide Gefallen aneinander finden, vor allem politischen. Kleopatra ist keine exotische Schönheit. Ihre wenigen authentischen Bildnisse zeigen eine Frau mit eher herben Gesichtszügen und einer ziemlich ausgeprägten Nase. Aber sie versteht geistreich zu plaudern wie eine Athener Salondame (auch Caesar beherrscht die damals übliche Verkehrssprache Griechisch); sie besitzt Charme, Witz und Schlagfertigkeit sowie das „gewisse Etwas“, welches viele Männer fasziniert.
Caesar wiederum gehört zu jenen wenig wählerischen Schürzenjägern, vor deren Begierden kaum eine Frau sicher ist.
Es könnte auf den Römer einen unwiderstehlichen Reiz ausgeübt haben, seine Trophäensammlung mit einer regierenden Königin zu komplettieren. Der gewissenhafte Plutarch berichtet, dass „auch sonst ihr Umgang und ihre Reize großen Eindruck auf ihn machten“. Nach unsterblicher Liebe klingt das nicht.
Nach verschiedenen Quellen. cf vor allem:
http://de.wikipedia.org/wiki/Kleopatra_VII
.
2. Kleopatra vor Caesar
Der Feldherr sitzt am Schreibtisch und brütet im rötlichen Schein der Fackeln über den Nachrichten aus Rom. Sein einstiger politischer Partner und später größter Feind, der Triumvir Cn. Pompeius, ist tot, ermordet von ägyptischen Schergen. Er, Caesar, ist jetzt der alleinige Herr Roms, der mächtigste Mann der Welt. Das Bewußtsein seiner unumschränkten Macht erregt den Römer!
Vier Sklaven bringen einen prächtigen zusammengerollten Teppich herein. "Ein Geschenk der Königin ...