1. Flohmarktschnäppchen


    Datum: 08.10.2020, Kategorien: BDSM

    Hastig blätterte Udo den Stapel CD-ROMs durch. Er hatte ihn gerade auf dem Flohmarkt erstanden. Der Verkäufer hatte ihm das ganze Paket zu einem Preis überlassen, zu dem er nicht nein sagen konnte. Udo hatte zugegriffen, ohne genau zu wissen, worum es sich bei den silbrig glänzenden Scheiben eigentlich genau handelte. Egal - es waren Computerspiele und sicher war etwas dabei, das er noch nicht hatte. Auf seinem Redaktionsschreibtisch stapelten sich zwar die Beta-Versionen, die ihm in der Hoffnung auf eine wohlwollende Besprechung zugeschickt worden waren, aber seine Leidenschaft galt der Jagd nach Unentdecktem. Vielleicht fand er in diesem Stapel etwas Interessantes. Im Moment allerdings eher Bekanntes ... Halt! Was war das? Eine Hülle ohne Aufdruck, die CD darin ebenfalls. Es hätte auch ein Rohling aus irgendeinem Laden sein können. Macht nix, viel mehr als für einen Rohling hatte er ohnehin nicht dafür bezahlt.
    
    Er schob das Stück in den Schlitz seines Computers. Erst mal liefen ein halbes Dutzend Virenscanner und sonstige Sicherheitsprogramme. Wenn man wie er, Spiele unklarer Herkunft testete, war das anzuraten. Also Pause. Er ging in die Küche um sich Kaffe aufzubrühen und nachzusehen, ob der Kühlschrank etwas Essbares hergeben würde. Nichts. Also ein Anruf beim Lieferservice. Ein Blick auf den Bildschirm: Keine Bedrohungen gefunden. Ein Installationsprogramm startete. Der Bildschirm wurde schwarz, dann leuchtete eine Aufforderung auf: „Gib hier zur Altersüberprüfung ...
    ... Deine Personalausweisnummer ein"
    
    Oha, ein Spiel nur für Erwachsene. Er kramte nach dem Ausweis und tippte die ellenlange Nummer. Schon beim dritten Mal gelang ihm die fehlerfreie Eingabe. Er erwartete nun die Eingabeaufforderung für einen Benutzernamen und seine E-Mail, aber nichts dergleichen geschah. Stattdessen in roter Schrift auf dem schwarzen Bildschirm: „Geduld, Udo". Das war alles. Die Festplatte ließ ihr leises Arbeitsgeräusch hören, die LED für die Internetverbindung blinkte, aber der Bildschirm blieb schwarz und unbeweglich. Daran änderte auch ein Rütteln an der Maus oder das Drücken irgendwelcher Tasten nichts. Achselzuckend ging er wieder in die Küche. Der Kaffee war durch, er goss sich ein und trank. Wieder am Bildschirm: Nichts.
    
    Das Essen vom Lieferservice kam und war inzwischen aufgegessen: Immer noch nichts. Wie lange brauchte denn dieses verfluchte Programm noch? Diese Maschine war mit der neuesten Technik bestückt, der schnellste PC, den es zur Zeit auf dem Markt gab, dazu Arbeitsspeicher ohne Ende, da konnte das doch nicht sein! Ungeduldig hämmerte er auf der Tastatur herum. Die rote Schrift verschwand, um einem neuen Text Platz zu machen: „Sei nicht so ungeduldig! Geh' spazieren oder mach was Sinnvolles, aber lass mich in Ruhe arbeiten. Das hier dauert noch bis morgen früh."
    
    Udo fuhr in die Redaktion, checkte seine Arbeits-Mails, schrieb etwas lustlos an seinem Beitrag für die nächste Ausgabe und besprach noch dies und jenes. In Gedanken war er ...
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