1. Ich bin Anna Schill


    Datum: 25.10.2020, Kategorien: BDSM

    ... 6,50" sagte er schließlich. Sie zahlte, aufgeregt. Das versprach besser zu werden als alles was sie erwartet hatte. Besichtigung der Folterkammer. Noch mehr Zündstoff für ihre Gedanken. „Kann ich den Rucksack hier vielleicht irgendwo einstellen so lange?" fragte sie. „Den können sie hier in die Ecke stellen. Ist sonst keiner da und kommt auch keiner mehr. Da kommt nichts weg." „Wunderbar, danke ihnen. Und wo geht die Führung dann los?" „Genau hier", murmelte er.
    
    Sie holte die Trinkflasche aus der Seitentasche des Rücksacks nahm einen tiefen Schluck. Noch war Zeit sich ein wenig abzukühlen und zu erholen, und so genoss sie den Schatten des Eingangs. Das Tor war schwer, altes Holz, innen eine Reihe von Riegeln, mit denen man es gegen die Feinde verschließen konnte. Eine kleine Türe war eingelassen, mit einer vergitterten Klappe, damit der Torhüter sehen konnte wer da Einlass begehrte, ihn gewähren oder verweigern konnte. Was mochten die Opfer gefühlt haben wenn sie die schweren Flügel hinter ihnen schlossen. Es kein Entrinnen mehr gab, ausgeliefert den herzlosen Schergen.
    
    „So, dann kommen sie." Der Mann verließ seine Bude, zog die graue Hose über den Bauch. In der Hand hatte er einen großen Bund, bestückt mit einer Vielzahl alter Schlüssel. Er ging in den Hof, sie hintendrein, und dabei fing er an seinen Text herunterzuleiern. „Dies ist die Burg der Grafen zu Lauenstein, erbaut 1312. Der Turm wurde 1423 angefügt. 1609 wurden weite Teile der Anlage erneuert und erweitert, ...
    ... verfielen aber zum Teil nach dem 30 jährigem Krieg. 1812 wurde die Anlage zum ersten Mal restauriert, der Burggraben wurde zum Teil aufgeschüttet. 1962 wurde die Burg durch den damaligen Grafen Konrad von Lauenstein erneut aufwendig restauriert und in ihren heutigen Zustand versetzt. Dabei wurde zahlreiche umbauten des 19ten Jahrhunderts wieder entfernt und es wurde versucht die Burg außen und innen in einen mittelalterlichen Zustand zurück zu versetzten. Die Lauensteins hatten sich nach dem ersten Weltkrieg einen Namen als Papier Fabrikanten gemacht und so konnte der damalige Graf diese Arbeiten aus der eigenen Tasche finanzieren. Gelder des Landesamtes für Denkmalpflege wurde nicht in Anspruch genommen."
    
    Sie waren am Haupthaus angekommen, welches er mit einem der Dutzend Schlüssel nun aufschloss. Eine breite steinerne Treppe erwartete sie, die nach oben führte. Ohne Pause, Punkt und Komma redete er weiter, gotische Bögen, Baumeister Kaspar Ruhsam, Butzengläser, Ritterleben, Kreuzgang, moderne Heizung. Doch ihr Interesse galt anderem. Sie suchte nach den Türen die hinunter führen mochten, in dunkle Kerker und Verliese. Vergebens. Im Rittersaal, holzgetäfelt, reihten sich Rüstungen aneinander, dazwischen Portraits der Familie, in deren Besitz das Anwesen so lange schon gestanden hatte. So gingen sei weiter, er heuchelte Unterhaltsamkeit vor, sie heuchelte Interesse vor, beide nur ihr eigentliches Ziel im Auge. Er wollte nach Hause, sie die Verliese sehen.
    
    „Dies ist das ...
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