1. Ich bin Anna Schill


    Datum: 25.10.2020, Kategorien: BDSM

    ... Bildnis des Grafen Jakob von Lauenstein, 1423 bis 1478. Unter seiner Ägide begann die Hexenverfolgung in Lauenstein." Sie horchte auf, betrachtete das Bild. Ein dicklicher Mann, mit rotem Kopf, dargestellt mit Brustharnisch über gestreiftem Wams. Kleine Augen, die böse zu blitzen schienen."
    
    „Graf Konrad von Lauenstein, sein Sohn. 1445 bis 1501. Unter ihm hatte die Hexenverfolgung wohl ihren Höhepunkt. Man sagt das er, wie auch schon der Vater und später auch sein Sohn. Fast immer persönlich anwesend waren, wenn eine Hexe verhört wurde. Berühmt ist der Fall der Anna Schill. Angeblich soll sein Sohn und Nachfolger, Graf Jakob von Lauenstein der jüngere, 1478 bis 1545 bei der Befragung nicht nur anwesend gewesen sein, sondern sie sogar persönlich durchgeführt haben. Gerüchten zu Folge habe er dann die Folterknechte rausgeschickt und die unglückliche Anna vollkommen alleine befragt. Warum er das machte und was dabei alles passiert sein mag ist der Fantasie überlassen. Verbürgt ist aber, dass Anna, aus welchen Gründen auch immer, nicht bereit gewesen sein soll zu gestehen und schließlich unter der Folter verstarb."
    
    Ein deutliches Kribbeln fuhr Claudias Rücken herab, umschlang ihre Lenden, setzte sich im Magen und zwischen den Beinen fest. Es war klar was da passiert war. Die Lauensteins waren ausgesprochene Sadisten und dieser Jüngere hatte wohl die Hexenjagd missbraucht seine eigenen Neigung hemmungslos auszuleben. Sie war im Zwiespalt, zwischen der Abscheu vor den ...
    ... historischen Tatsachen und den eigenen Gefühlen, die sie mehr und mehr übermannten. Keine Frage, die Hexenverfolgungen waren eines der dunkelsten Kapitel der Geschichte, nicht vertretbar und auch nicht entschuldbar. Andererseits, da waren diese Gefühle, Emotionen, um es auf den Punkt zu bringen, ihre Geilheit, wenn sie nur an diese Zeit und diese Schicksale dachte.
    
    Noch einige Nebenräume. Dann drehte er sich zu ihr. „Wir verlasen die Burg nun durch den Seitenausgang. Ich danke für ihr Interesse und Wünsche noch einen guten Heimweg." STOP! Nein, so nicht. „Wie, ist die Führung hier zu Ende?" Er schaute auf die Uhr. „Ja, eigentlich schon." „Und was ist mit Verließ und Folterkammer?" „Hm, das ist jetzt ganz am anderen Ende." „Ja aber die wollte ich schon auch sehen." Erneut zog er die Hose hoch, schaute wieder auf die Uhr, dann auf sie. Sie setzte ihr bezauberndstes Lächeln auf und nach einem Moment stöhnte er „Dann aber bitte schnell. Folgen sie mir."
    
    Zügig und schnaufend ging er mit ihr den Weg zurück, den sie vorher gekommen waren. Am Fuß der breiten Eingangstreppe bog er nach rechts ab, öffnete mit einem der Schlüssel eine kleine aber schwere Holztüre die seitlich unter der Treppe war. Dahinter führte eine schmale Treppe steil hinab ins Dunkle. „Sie sind sicher dass sie das wirklich sehen wollen?" fragte er. „Ganz sicher" meinte Claudia nur. Seufzend tastete er nach dem Schalter neben der Türe, und die Treppe wurde in schwaches Licht getaucht. „Dann also bitte hier entlang, ...
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