1. Marie und Tom - Teil 02 / Kapitel 07


    Datum: 28.10.2020, Kategorien: BDSM

    Kapitel 7
    
    Toms Arme sind schwer und werden immer schwerer. Es ist die längste Etappe ihrer Kanutour bisher, aber seine Einwände bei der Mittagspause, dass er es heute sicher nicht bis hinter Wien schaffen werde, hat Marie lachend abgetan, „Lass dich überraschen, ich habe meine Pläne", hat sie gesagt und ihn geküsst. Überhaupt, seit dem Schmusesex am Vorabend ist Marie so brav wie nie und dabei so zärtlich, wie er es sich nur wünschen kann. Sie führt etwas im Schilde und er wüsste zu gerne was.
    
    Sie machen einen letzten Stopp am Strandbad Klosterneuburg. Es ist ein Sonnentag und es sind viele Sonnenabbeter und Badende am Donauufer, dennoch lassen sie ihre Boote auf den Uferkies rutschen, steigen aus und finden einen ruhigen Platz für die Pause, die Tom so dringend braucht.
    
    „Jetzt würde ich dich gerne vernaschen, aber du siehst, wir sind nicht ungestört genug", neckt ihn Marie und knabbert an seinem Ohrläppchen. Er muss in seiner Müdigkeit lachen. Immer wieder schafft sie es, ihn zu erheitern und aufzumuntern, auch wenn er mal wirklich nicht mehr kann. Wo nimmt sie nur diese Energie her?
    
    „Schau, fast jedes Mal, wenn wir es miteinander treiben, verlierst du etwas, spritzt es mir ein, ich empfange es und nehme deine Energie auf. Es ist ein Ungleichgewicht zwischen unseren Geschlechtern", erklärt sie und er weiß nicht, wie ernst sie das meint und wie ernst man es nehmen sollte. Aber jetzt ist für ihn keine Gelegenheit zu geben, er darf nehmen, darf ihre Zärtlichkeit ...
    ... genießen, als er seinen Kopf in ihren Schoß legt und in ihr bildhübsches Gesicht mit dem strahlenden Lächeln und den blauen Himmel über ihr schaut. Doch viel zu schnell verrinnt die Zeit der Ruhe und Erholung.
    
    „Wir sollten wieder weiter, schaffst du noch ein Stückchen, wie müssen die 15 Kilometer bis zum Parkplatz an der Reichsbrücke noch paddeln, dort erwartet uns jemand."
    
    „Wer erwartet uns da?", will er wissen.
    
    „Psst!", ist ihre Antwort, „Überraschung!"
    
    Sollte sie Sonja hierher bestellt haben? Aber nein, das geht nicht, es ist Sommer, Hauptsaison, da kann Sonja ihr Strandcafé unmöglich ein paar Tage schließen. Er hat keine Idee, aber einige Sorgen.
    
    „Das sind ja noch mehr als zwei Stunden."
    
    Maries Lachen, die angedeutete Raute mit den Händen, wieder muss auch er lachen: „Wir schaffen das!". Sie gehen in die Boote, stoßen sich ab und nehmen die letzten Kilometer des Tages in Angriff. Es ist immer spannend für ihn, wenn der Genuss des Paddeln durch die Ruhe und Ungestörtheit einer Naturlandschaft vom Durchpaddeln von urbanen Räumen abgelöst wird, aber jetzt erfüllt ihn noch eine ganz andere Spannung und er fragt sich ohne Unterlass, wer sie da wohl erwarten könnte. Sie passieren Nussdorf, die Donauinsel zu ihrer Linken, unterfahren die Autobahnbrücke und nähern sich ihrem Tagesziel.
    
    Als sie anlegen, sehen sie einige Schritte vom Ufer entfernt eine Frau stehen. Marie weiß sofort, wer das nur sein kann, Tom schenkt der Person keine besondere Aufmerksamkeit, ...
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