1. Am Imbiss


    Datum: 01.11.2020, Kategorien: Romantisch

    ... Adoptiveltern"? "Ja. Besser hätte ich es gar nicht treffen können". "Wurdest du gleich behandelt? Ich meine, du und dein Bruder"? "Absolut gleich. Es gab keinen Unterschied. Das lag auch sicher daran, dass ich schon sehr früh zu ihnen kam. Schon als Baby". "Wann haben sie es dir gesagt? Ich meine, dass du adoptiert bist"? "Schon ziemlich früh. Ich glaube, da war ich vier". "Hattest du je den Wunsch, deine wirklichen Eltern kennenzulernen"? "Nein, nie. Meine Adoptiveltern waren für mich meine wirklichen Eltern. Das andere waren nur Gene und neun Monate Tragezeit". "Das klingt jetzt aber sehr hart"! "So war das nicht gedacht. Es ist mir schlicht egal. Ich habe ja keinerlei Beziehung zu meinen Erzeugern. Sie sind wie Fremde"! "Das ist einleuchtend".
    
    "Hast du denn auch Geschwister"? "Ja, sogar zwei. Zwei Spätgeborene. Und Zwillinge. Und jetzt voll in der Pubertät". "Au weia. Da bist du ja zu bedauern"! "Da sagst es"! "Haben sie auch die typischen Zwillingsspielchen mit dir gemacht"? "Na klar! Das volle Programm! Zumindest versucht. Aber ich hab es jedes mal durchschaut. Es gibt zwischen ihnen winzige Unterschiede, die ich erkennen kann. Bei meinen Eltern hatten sie mehr Erfolg". "Das war sicher lustig"! "Ja, das war es. Was ist denn das Problem mit deinem Bruder"? "Ach, weißt du, der ist sonst ein ganz lieber Mensch und witzig, aber wenn man ihn und seine Familie beleidigt, dann sieht er rot. Bei der Sache letztens, da hat der den richtig zusammengeschlagen. Aber ohne ...
    ... Krankenhaus, so ist er noch mit einer milden Strafe davongekommen. Der andere musste aber auch was zahlen wegen der Beleidigung, das heißt, es wurde ihm vom Schmerzensgeld abgezogen".
    
    "Bloß gut, dass du nur verbal schlagfertig bist". "Bin ich das, ja"? Ihre Augen funkelten mich jetzt an und sie lächelte. "Genau in der richtigen Intensität, ohne zu dick aufzutragen". Wie immer, wenn man mich lobte, wurde ich verlegen. "Hat's dir jetzt die Sprache verschlagen"? "Ich überlege gerade ein passendes Thema"! "Hmm, ich auch. Stell dir mal vor, du verliebst dich in eine Frau. Würdest du dann noch zu der Domina gehen? Oder gehörst du zu denen, die nicht treu sein können"? "Das ist es also, oder? Du hast momentan keine Kriegsverletzungen, aber du hattest welche, oder"? Ihr Lächeln erstarb ganz kurz, dann hatte sie sich wieder im Griff. "Du bist meiner Frage ausgewichen"! "Klar bin ich treu, wenn ich eine Freundin oder Frau habe. Tatjana ist nur eine Übergangslösung. Das weiß sie auch"! "Wird sie dann traurig sein, wenn du nicht mehr kommst"? "Bestimmt. Aber sie wird keine Probleme haben, einen anderen kennenzulernen. Nein, keinen Kunden natürlich", schob ich noch hinterher. "Wo hast du sie denn kennengelernt"? Ich lächelte. "In der Apotheke"!
    
    Sabrina bekam leuchtende Augen. "Das klingt ja interessant". "War es gar nicht. Sie fragte nach Spezialmedizin, ich hab 1 und 1 zusammengezählt, mir ihre Adresse geben lassen, und hatte dann gleich mit ihr...". "Sex!", vollendete Sabrina meinen Satz. ...
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