1. Am Imbiss


    Datum: 01.11.2020, Kategorien: Romantisch

    ... geschah.
    
    Ich war wieder in der Apotheke, es war schon fast Feierabend, und ich machte mir schon Gedanken für das nächste Kärtchen. Da klingelte der Eingangsgong und ich ging aus dem Hinterzimmer raus. Da kam sie! Sabrina! Sie sah erst etwas angespannt aus, aber als sie mich sah, lächelte sie. "Ohh", sagte ich. "Brauchst du mich? Oder ein Medikament"? "Du bist doch mein Medikament! Man hat mir gesagt, das sei rezeptfrei". "Nicht ganz", sagte ich schlagfertig. "Es kostet Zeit. Zeit für ein Abendessen"! "Ohh", sagte sie. "Doch so billig? Ich dachte, für den Rest meines Lebens. Wann hast du denn Feierabend"? "In 15 Minuten". "Dann warte ich draußen". Sie drehte sich um und ging heraus. Irgendwie hatte meine Chefin wohl was mitbekommen, denn sie schaute mich jetzt prüfend an. Dann lächelte sie wissend. "Deine neue Freundin?", fragte sie. "Ich weiß nicht. Ich hoffe es". "Dann toitoitoi. Kannst Feierabend machen"! "Echt jetzt? Danke"! "Ist ehh nichts mehr los. Ich drück dir die Daumen, Jürgen". "Danke".
    
    Ich ging raus und da stand Sabrina schon. "Alles, nur kein Sushi", sagte ich. "Ok, dann der Libanese dort", sagte sie. Offenbar hatte sie die Lokalitäten schon gecheckt. Keine Minute später waren wir da. Wir nahmen einen Likörwein, nur ein Glas, da der ja sehr schwer war. "Ich hatte schon gedacht, du kommst nicht mehr", begann ich das Gespräch. "Ich hatte ein wenig Stress in der Firma. Und dann musste ich erst mal in mich gehen". "Wegen mir?", fragte ich zurück. "Ja". "War es ...
    ... wegen Tatjana"? "Ja. Auch. Ein wenig. Aber auch wegen meiner Sachen. Von damals". "Haben dich meine Kärtchen umgestimmt"? "Was für Kärtchen"? "Na die, welche ich dir in den Briefkasten geworfen habe". "Ich habe keine Kärtchen erhalten. Was stand denn drauf"? "Na ein gezeichnetes Bildchen und so Sprüche, dass ich dich mag, Sehnsucht habe, und so weiter". "Echt? Und wo sind die geblieben? Welchen Briefkasten hast du denn genommen"? "Na, S. Ahlfeld". Sie erstarrte einen Augenblick, dann fing sie zu lachen an. Schallendes Gelächter. Es dauerte lange, bis sie sich wieder eingekriegt hatte, und ich wusste nicht, wie mir geschah. Sie wischte sich die Tränen aus den Augen und sagte dann "Ich hab keine Ahnung, wie ich meiner Nachbarin jetzt klarmachen soll, dass sie doch keinen heimlichen Verehrer hat". Es dauerte einen Augenblick, bis ich begriff, dass ich die Kärtchen in den falschen Briefkasten geworfen hatte. Nun fing ich auch an zu lachen. Alle Leute im Lokal drehten sich schon zu uns um. Endlich kamen wir wieder herunter.
    
    Der bestellte Vorspeisenteller kam und wir aßen die Häppchen so, dass man sich noch unterhalten konnte. "Es war bei mir ganz ähnlich", fing sie an. "Nur ohne Betrug. Also zumindest weiß ich von keinem. Wir hatten schon einen Termin. Waren dabei die Einladungsliste zusammenzustellen. Dann war er weg. Von einem Tag auf den anderen. Ich habe alle gefragt, niemand wusste erst, wo er ist. Aber zwei seiner Freunde und seine Mutter hatten später gesagt, es geht ihm ...
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